Pizzicato

Being Justin T.

Spieglein, Spieglein, an der Wand, wer ist der jüngste Premierminister im Land?“

„Im Land seid es Ihr, aber hinter den sieben Bergen, bei den sieben Zwergen gibt es einen, der ist noch weit jünger als Ihr!“ Außer sich vor Zorn hüpfte Justin T. wie weiland Rumpelstilzchen durch seine Amtsräume, riss sich Sakko, Krawatte und Hemd vom Leib, sodass darunter ein Superman-T-Shirt zum Vorschein kam.

Nachdem er sich wieder halbwegs beruhigt hatte, ließ er nach seinem Berater läuten. „Ja, Sir, was kann ich für Euch tun?“, fragte dieser, als er eintrat. „Es soll da hinter den sieben Bergen, bei den sieben Zwergen noch einen Premierminister geben, der weit jünger sein soll als ich – vielleicht auch noch lässiger.“ „Nun“, sagte der Berater, „es handelt sich hierbei um Österreich, ein kleines Land in den Alpen, Anti-Ceta-Fanatiker zu einem großen Teil. Die schlechte Nachricht ist: Den jüngeren Premierminister gibt es wirklich. Die gute ist: Der lässige wurde soeben abgewählt.“ „Na immerhin“, sagte Justin T., als das Telefon läutete.

Christian K. schreckte darob aus seinem Bett hoch. Es war nur ein Traum gewesen. Er, der lässigste Premierminister der Welt, sei abgewählt worden, hatte er soeben geträumt. Wobei: So ein Superman-T-Shirt musste er sich auch unbedingt besorgen . . . (oli)

Reaktionen an: oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.11.2017)

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