Rechter Roter, Rebell, „Heiler“

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Der hemdsärmelige Gerhard Köfer hatte nie Berührungsängste mit der FPÖ.

Das Bild, das von mir gezeichnet wird, die Abschätzigkeit, mit der ich als „Wunderheiler“ apostrophiert werde, tun mir ein bisschen weh.“ Gerhard Köfers Klage am Feiertag bezog sich auf den Umstand, dass der seit 2006 tätige SPÖ-Nationalratsabgeordnete 2010 als Energetiker („Meine Hände sind wie Starterkabel“) für Aufsehen gesorgt hatte. „Im Parlament sagen sie schon manchmal: ,Da kommt der Wunderheiler.‘“

Der 51-jährige Bankkaufmann und Gendarm, der seit 1997 Bürgermeister von Spittal an der Drau ist, ließ politisch aber auch mit einem Gastauftritt bei einem FPÖ-Landesparteitag aufhorchen. Berührungsängste nach rechts hat der Rote nicht. Bei der ESM-Abstimmung rebellierte er vor dem Sommer im Nationalrat gegen die SPÖ-Linie.

Seine Ambitionen auf den Chefposten der Kärntner SPÖ scheiterten 2010 an der Zweidrittelmehrheit zur Zulassung zur Kampfabstimmung. Über Spittal hinaus bekannt wurde der forsche SPÖ-Politiker, als er sich für ein „Kopfgeld“ für Drogendealer ausgesprochen hatte. Die Anrede „Genosse“ wollte er in der SPÖ schon einmal abschaffen. Mit SPÖ-Frauenchefin Barbara Prammer wiederum lag er im Clinch, weil auf der Homepage der Stadt Damen in lasziven Posen zu sehen waren. ett

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.08.2012)

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