Die Frau, die immer nachfragt

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Salzburgs Grünen-Chefin Rössler wird den U-Ausschuss zum Finanzskandal leiten.

Sie weiß, dass Plain Vanilla keine trendige Eissorte, sondern ein klassischer Zinsswap ist: Schon bald wird Astrid Rössler, 53-jährige Juristin und grüne Landtagsabgeordnete in Salzburg, den Untersuchungsausschuss des Landesparlaments zur Aufklärung des Finanzskandals leiten. Nach einer Pattsituation zwischen Grün-Rot und Schwarz-Blau entschied das Los über den Vorsitz. Erfahrung hat die Grüne, die seit 2009 im Landesparlament sitzt: Sie leitete auch schon den Olympia-Untersuchungsausschuss.

Als Weihnachtslektüre hat sie sich das „Börsen- und Finanzlexikon“ von Uwe Bestmann gekauft. Akribische Vorbereitung ist ihr Markenzeichen. Bereits im Frühjahr 2012 stellte Rössler im Landtag Anfragen zu Derivaten und Spekulationsverlusten im Finanzressort. Dass sie darauf nur beschönigende Antworten erhielt, ärgert sie in der ganzen Causa wohl am meisten.

Aber Rössler fragt so lange, bis sie Dinge durchschaut. Damit hat sie sich schon als Mitarbeiterin der Salzburger Umweltanwaltschaft Respekt erarbeitet. Am 5. Mai wird Rössler die Grünen als Spitzenkandidatin in die vorgezogene Landtagswahl führen. Mehr Medienpräsenz, aber auch viel Arbeit sind ihr durch den Vorsitz im U-Ausschuss sicher. Am Mittwoch wurde bereits ein Terminplan festgelegt. Demnächst soll eine Zeugenliste erstellt werden. c.l.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.01.2013)

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