Ein Moslem als ÖVP-Kandidat

Asdin El Habbassi wurde von der Partei an vorderer Stelle auf der Bundesliste gereiht.

Im Vorjahr gab Vizekanzler Michael Spindelegger eine deutliche Antwort auf die Frage, ob ein Moslem Chef der christdemokratischen ÖVP werden könne: „Christdemokratisch sagt ja schon, dass er ein Christ sein soll“, meinte Spindelegger. Die Werte der ÖVP seien großteils ident mit der „katholischen Soziallehre“.

Mit Asdin El Habbassi dürfte zum ersten Mal ein Moslem für die ÖVP in den Nationalrat einziehen. Er wurde auf der Bundesliste auf Platz fünf gereiht. El Habbassi (Jahrgang 1986) praktiziert seinen Glauben, hat marokkanische Wurzeln und fungiert seit dem Vorjahr als Chef der Jungen ÖVP Salzburg. Er sieht sich keinesfalls als „Quotenausländer“ und hat immer betont, dass er keine Diskriminierung in der ÖVP verspüre: „Mir wurde gesagt, dass es für manche mehr ein Problem war, dass eine Kollegin evangelisch ist“, berichtet er. Er teile viele christlichsoziale Werte. Das Kreuz in Schulklassen störe ihn nicht.

Angeführt wird die ÖVP-Bundesliste mit Michael Spindelegger, Raiffeisen-Managerin Michaela Steinacker („Die Presse“ berichtete exklusiv) und Staatssekretär Sebastian Kurz dann doch von Katholiken. Neun der ersten 20 Plätze gingen an Frauen. Zuletzt erreichte die ÖVP acht Mandate über die Bundesliste. AICH

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.06.2013)

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