Über einen, dem die FPÖ nie traute. Als politisches Comeback habe er das Mandat im ORF-Stiftungsrat nie verstanden, sagte Norbert Steger vor ziemlich genau zwei Jahren zur „Presse“.
Als politisches Comeback habe er das Mandat im ORF-Stiftungsrat nie verstanden, sagte Norbert Steger vor ziemlich genau zwei Jahren zur „Presse“: „Ich habe Heinz-Christian Strache gesagt, dass ich nach eigenem Wissen und Gewissen entscheide.“ Die FPÖ hätte also gewarnt sein müssen: Bei der Generaldirektorenwahl am Dienstag im ORF votierte der 67-Jährige für Alexander Wrabetz – und damit gegen den Willen seiner Partei, die ihn nun schon zum zweiten Mal eher unsanft loswerden will.
Einmal, beim FPÖ-Parteitag 1986 in Innsbruck, ist es ihr bereits gelungen: Steger, damals Vizekanzler in einer Koalition mit der SPÖ, unterlag Jörg Haider in einer Kampfabstimmung, wobei nicht wenige von Putsch sprachen. Denn Steger war den meisten Parteifreunden zu eigenwillig gewesen; zu wenig weit rechts, wie manch einer sogar unkte. Stets hatte er versucht, der FPÖ ein liberaleres Antlitz zu verpassen, sie in die politische Mitte zu führen. Ohne Erfolg.
Nach Innsbruck arbeitete Steger wieder als Anwalt. Erst Strache reaktivierte ihn klammheimlich als Berater. Auch das dürfte nun Geschichte sein. pri
("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.08.2011)