Die Vorschläge des Außenministers Kurz mögen teilweise unrealistisch sein, Alter-nativen seiner Kritiker vom Kanzler bis zu sozialen Medien bleiben weitgehend aus.
Aus der erdfernen Perspektive des moralischen Heißluftballons ist die Lösung des Megaproblems einfach: „Ein offenes Europa für Flüchtlinge ohne Obergrenzen“ forderte eine Gruppe von NGOs dieser Tage. Auf der realen politischen Ebene dagegen herrscht zur Massenflucht aus Afrika über das Mittelmeer europaweit Einigkeit, „dass die illegale Einwanderung am besten auf null reduziert werden muss“. Sagt Bundeskanzler Kern. Logische Antwort auf ein mehrfaches Problem:
• Allein im Vorjahr kamen rund 300.000 Flüchtlinge über die Mittelmeerroute von Afrika nach Europa. 5000 sind ertrunken, weil Schlepperbanden mit seeuntüchtigen Booten ihr Milliardengeschäft machen. Die Vergleichszahlen 2017 bis Ende Mai: Rund 70.000 wurden rechtzeitig aus der provozierten Seenot gerettet, 1650 überlebten nicht. Die Zahl der auf dem Weg durch die Sahara zur Mittelmeerküste Verdursteten kennt niemand.