Quergeschrieben

Frage an den Kandidaten Strache: Zwölf Jahre und keine Kraft mehr?

Manche Beobachter glauben an einen bewussten Rollenwechsel des FPÖ-Chefs hin zum Staatsmännischen. Da hätte er aber ein besseres Programm vorlegen müssen.

Dankbarkeit ist keine politische Kategorie. Für kurze Zeit hat FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache gestern, Freitagnachmittag, bei seinem Wahlkampfauftritt in Wien diese Binsenweisheit verdrängen können. Generell aber muss er in dieser Wahlauseinandersetzung mit seinem Schicksal hadern. Da hat er sich ab 2005 durchaus mit Erfolg bemüht, die Rest-FPÖ nach der Spaltung zu stabilisieren, drei Nationalratswahlen mit Gewinn zu schlagen, den Stimmenanteil von elf Prozent 2006 auf 20,5 Prozent 2013 zu pushen. All das, nur um jetzt irgendwie verbraucht und uninspiriert zu wirken.

Im Grunde ist Strache von den derzeitigen Parteichefs der routinierteste mit der längsten Erfahrung im politischen Geschäft. Aber es genügt eben nicht, der längst dienende Obmann zu sein. Der Gefahr, dass sowohl Anhänger wie neu Angeworbene des immer gleichen Gesichts überdrüssig geworden sind, ist groß. Da nützt auch kein Strategiewechsel vom Tobenden zum Sanften, den Beobachter bei Straches letzten Auftritten zu erkennen glaubten.

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