Quergeschrieben

In TV-Duellen sind es weniger die Argumente, die entscheiden

Die Konfrontationen der Spitzenkandidaten im TV gelten als wichtige Grundlage für die Entscheidung vieler Wähler. Die reagieren anders als Profi-Beobachter.

Auf allen Fernsehkanälen geht es jetzt also los mit den sogenannten Duellen der Spitzenkandidaten. Nie zuvor und nirgends sonst in anderen westlichen Demokratien gab es einen solchen Overkill mit Dutzenden Konfrontationen. Ob und wann die Seher der Gesichter und der immer gleichen Argumente überdrüssig werden und wegzappen, kann niemand vorhersagen. Einig sind sich die meisten Experten aber schon im Voraus, dass diese Diskussionen für viele unentschlossene Wähler die wichtigste Entscheidungsgrundlage werden können.

Die Insider des polit-medialen Komplexes übersehen dabei häufig, dass ihre Beurteilungskriterien über das Abschneiden der Kontrahenten sich deutlich vom Eindruck der Normalos vor den TV-Schirmen unterscheidet. Exemplarisch vorgeführt wurde das schon beim ersten echten TV-Duell zwischen Kanzler Christian Kern und Oppositionsführer Heinz-Christian Strache im Privatsender Oe24. Der bekannteste PR-Berater des Landes und eine ganze Journalistenrunde waren sich mit vielen Begründungen einig, dass Kern eindeutig der Bessere gewesen sei. Und sie hatten danach ihre liebe Mühe, die Reaktion der Seher zu erklären. Die sahen nämlich mit großem Vorsprung Strache als Gewinner der Konfrontation.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.