Sag mir, wo die Kinder sind, und ich spare 100 Millionen – eher nicht!

Familienbeihilfe für Kinder im Ausland: Die Regierung – allen voran zwei christliche ÖVP-Politiker – will populär sein. Zu Ende hat man die Kürzung nicht gedacht.

Verständlich, dass weder Familienministerin Sophie Karmasin noch Außenminister Sebastian Kurz, beide ÖVP, sich bei ihren Plänen zur Kürzung der Familienbeihilfe für Kinder im Ausland an die späten 1970er-Jahre erinnern. Karmasin war 1978 gerade einmal elf Jahre alt, Kurz wurde 1986 geboren. Was damals unter Schmarotzerdebatte lief und hauptsächlich Kinder türkischer Gastarbeiter in der Türkei betraf, heißt heute Fairnessdebatte und meint mehrheitlich Kinder in Österreichs Nachbarstaaten und in anderen EU-Partnerstaaten.

Die Wortwahl der Forderung, „dem Unsinn ein Ende zu setzen“, Hunderte Millionen an Beihilfen ins Ausland zu überweisen, ist für einen christlichen Politiker wie Kurz eher ungewöhnlich. Sie trifft aber mit Sicherheit bei der Mehrheit der Bevölkerung auf Zustimmung – obwohl sie nicht weit von der Diktion „Unser Geld für unsre Leut“ entfernt ist – oder vielleicht gerade deshalb.

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