Die aus Wien Vertriebenen, die dennoch Wiener geblieben sind

Ari Rath gehörte zu den letzten Zeugen einer untergegangenen Welt. Erst in den vergangenen Jahrzehnten haben sich diese Alt-Wiener mit ihrer Heimatstadt versöhnt.

Mit Ari (Arnold) Rath ist vergangene Woche ein weiterer Alt-Wiener gestorben; ein Vertreter jener Generation, die in der Nazi-Zeit als Juden aus ihrem geliebten Wien fliehen musste, trotzdem sind sie auf besondere Art und Weise Wiener geblieben. Dabei waren es bittere Erinnerungen, die diese Menschen zeitlebens begleitet haben. Sie erlebten als junge Menschen Diskriminierung, Hass und schließlich lebensbedrohliche Verfolgung.

Die heile Welt brach zusammen: Väter wurden in Konzentrationslager verschleppt, man sah die Synagogen brennen, in denen man noch vor Kurzem die Bar-Mitzwah, die jüdische Firmung, gefeiert hatte. Oder musste miterleben, wie die eigene Mutter von „freundlichen“ Nachbarn dazu gezwungen wurde, kniend mit einer Zahnbürste den Gehsteig zu putzen. Es krampft einem jedes Mal der Magen zusammen, wenn man diese Geschichten hört.

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