Quergeschrieben

Mit Goethe und Glauben gegen den Islamismus und das Patriarchat

Seyran Ates ist Feministin, Linke, Kämpferin für sexuelle Selbstbestimmung. Jetzt ist sie auch Imamin in ihrer eigenen Moschee. Wer traut sich in Österreich Ähnliches?

Seyran Ates ist 54 Jahre alt und eine lebenserfahrene, mutige, eloquente Frau. Sie ist Juristin kurdisch-türkischer Herkunft und lebt in Berlin. Jahrelang begleitete sie als Anwältin Frauen, die zwangsverheiratet wurden, die sich gegen gewalttätige Väter oder Ehemänner wehrten, die um ihre Kinder kämpften oder sich scheiden lassen wollten.

Viele Probleme, die Ates in ihrer täglichen Arbeit erlebte, hatten mit einem rigiden, patriarchalen, körperfeindlichen Verständnis des Islam zu tun, wie er in der türkischen und arabischen Parallelgesellschaft Berlins leider weit verbreitet ist. Sie schrieb ein Buch mit dem Titel „Der Islam braucht eine sexuelle Revolution“. Sie wurde bedroht, einmal bezahlte sie ihr Engagement beinahe mit dem Leben: Ein verlassener Ehemann drang in die Beratungsstelle ein, wo Ates damals arbeitete, und schoss seine Ehefrau nieder. Sie war sofort tot. Auch Ates bekam eine Kugel in den Hals. Sie überlebte nur knapp.

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