Danke! Nicht nur für die Befreiung, sondern auch für die Besetzung

Dass Österreich zehn Jahre lang von den Alliierten besetzt war, hatte nicht nur schlechte Seiten. Die fremden Soldaten brachten auch frischen Wind ins Land.

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Am 25. Oktober 1955, genau 90 Tage nach Unterzeichnung des Staatsvertrags, übergaben britische Soldaten die Klagenfurter Kaserne. Damit verließen die letzten Besatzungssoldaten das Land. Als tags darauf der berühmte Satz „Österreich ist frei“ fiel, klang es wie: „Endlich sind sie weg!“

Endlich sind wir die Fremden los, endlich sind wir wieder unter uns: Genau so hat sich der Nationalfeiertag seither, verstärkt durch Medien und Schule, im langsam wachsenden Österreichbewusstsein verankert. Fast ausschließlich negative Erinnerungen an die Besatzer blieben im kollektiven Gedächtnis zurück. Mit guten Gründen: Die Zahl der Vergewaltigungen wird auf 270.000 geschätzt (nicht alle, aber die meisten von Rotarmisten verübt). Komplette Industrieanlagen und 31.000 Eisenbahnwaggons voll privater Beute (60.000 Klaviere, 450.000 Radios, 3,3 Millionen Paar Schuhe) wurden in die Sowjetunion geschafft. „Uhra, Uhra, nix Kultura“, sagte man den Russen nach. Aber es gibt auch andere Facetten dieser Geschichte.

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