Quergeschrieben

Lassen wir den „Heimatschutz“ besser in den Geschichtsbüchern!

Es wäre von der Regierung unklug, einen historisch aufgeladenen Begriff für einen hochsensiblen Bereich zu verwenden. Man böte unnötig eine Angriffsfläche.

Bereits während des Wahlkampfs lancierte die FPÖ, sie wolle im Fall einer Regierungsbeteiligung ein neues Ministerium für „Heimatschutz und Leitkultur“ ins Leben rufen. Wechselweise wurde darunter ein Ersatz für das in den Augen der FPÖ gescheiterte Integrationsressort oder dieses in Kombination mit dem Verteidigungsressort erwogen. Es gehe darum, so meinte etwa FP-Mastermind Herbert Kickl, unsere Kultur zu schützen, damit wir nicht fremd im eigenen Land würden.

Nun wäre die Wahl der Bezeichnung „Heimatschutz“ losgelöst vom historischen Kontext bereits sehr problematisch. Es ist eine völlig andere Botschaft, ob man den Umgang mit Zuwanderern, Flüchtlingen und Migranten als „Integration“ oder als „Heimatschutz“ in ein politisches Ressort einordnet. Ja, es bedeutet eigentlich das Gegenteil. Die politische Absicht ist eindeutig: Wir grenzen uns in Zukunft völlig ab und schützen unser Land vor dem Fremden.

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