Randerscheinung: Semesterferien

Irgendwie sind die Semesterferien die blödesten aller Ferien.

Ich weiß, es ist ein bisschen unpassend, da Sie doch sicher schon die Koffer gepackt haben, aber irgendwie sind die Semesterferien die blödesten aller Ferien. Als Schüler sieht man das noch nicht so, da nimmt man alles, was man kriegen kann. Trotz Halbjahreszeugnisses. Aber schon als Student ist der freie Februar eine mehr als zweischneidige Angelegenheit. Zwar hat die Uni zu, aber man muss trotzdem etwas tun, weil der Jännertermin sich wieder einmal nicht ordentlich ausgegangen ist. Die vier Wochen bis Anfang März scheinen sich da ideal anzubieten, um den ganzen Stoff – diesmal aber wirklich – beherrschen zu können. Durchgekommen bin ich ohnehin erst im Juni. Und aus Elternperspektive kommen die guten alten Energieferien immer genau zu dem Zeitpunkt, in dem man nach der Weihnachts- und Jahreswechselpause den Alltag endlich wieder einigermaßen auf Schiene gebracht hat.

Der Jüngste hat, als ich ihm von den vor der Tür stehenden Ferien erzählt habe, übrigens wirklich geglaubt, es sind schon die Sommerferien, die da morgen in Wien beginnen. Das wäre ihm auch angesichts der Witterung überhaupt nicht komisch vorgekommen. Als der Älteste das gehört hat, hat er erzählt, er habe die längste Zeit geglaubt, es hieße Silvesterferien, der fehlende Zusammenhang mit dem Jahreswechsel habe ihn dabei nicht irritiert. Er lernt übrigens gerade auf den Märztermin. Der Mittlere leidet seit jeher unter der Ungleichzeitigkeit. Sein Tiroler Cousin, den er, kaum ist die Schule aus, immer gleich besucht, hat ja erst eine Woche später frei. Da muss er also diesmal ein anderes Programm finden. Und ich grüble – wie jedes Jahr: Sollen wir schon am Samstag, erst am Sonntag oder besser gar nicht fahren? Und ist Ostern heuer eigentlich früh oder spät?

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