Randerscheinung: Schaltjahr

Ich habe nie verstanden, warum sich die Menschheit, wenn es ihr freisteht, sich alle vier Jahre einmal einen Extratag zu gönnen, das ausgerechnet im Februar tut.

Für Menschen wie mich, die es nicht so mögen, wenn an Uhren und Kalendern herumgedreht wird, ist nach der Schaltjahraufregung 2016 heuer endlich wieder alles wie gewohnt. Ein normaler Februar mit 28 Tagen also. Mir erscheint das auch bei Weitem genug. Ich habe nie verstanden, warum sich die Menschheit, wenn es ihr freisteht, sich alle vier Jahre einmal einen Extratag zu gönnen, damit der Kalender wieder stimmt, das ausgerechnet im Februar tut. Ein zusätzlicher Mai-Tag wäre möglich, ein Tag mehr in den großen Ferien oder meinetwegen ein 32. Dezember. Aber nein, ausgerechnet 24-Stunden mehr Februar müssen es sein. Aber weil wir gerade vom Schaltjahr reden, muss ich noch schnell (wieder?) die Geschichte vom Schaltgeburtstag erzählen. Als der Jüngste auf die Welt gekommen ist, ist zwischen den beiden Älteren ein Streit darüber entbrannt, wer von den Buben eigentlich als erster Geburtstag hat. Also derjenige, der am frühesten im Jahr auf die Welt gekommen ist (das war die Lesart des Mittleren) oder derjenige, der als Erster auf die Welt gekommen ist (das wollte der Älteste so). Ich habe den Buben damals gesagt, das könne man so nicht sagen, aber ob sie schon vom Schaltgeburtstag gehört hätten. In dem Jahr, in dem ein neues Kind auf die Welt komme, sei nämlich ein Geburtstag zu wenig da. Also entfalle für dieses Jahr der nächste Geburtstag in der Familie, das nenne man Schaltgeburtstag. Erst im darauf folgenden Jahr, wenn alles offiziell umgestellt sei, gebe es dann wieder genug Geburtstage für alle. Die beiden haben damals nur kurz überlegt, ob das stimmen könne, und dann zu lachen begonnen. Der Streit um den ersten Geburtstag war damit aber vom Tisch. Und bis zum nächsten Schaltjahr 2020 lösen wir das Problem mit dem zusätzlichen Februartag noch.

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