C4 Picasso: Fahrfreude im Familienraumtransporter

Fahrfreude Familienraumtransporter
Fahrfreude Familienraumtransporter(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Der Citroën C4 Picasso ist ein gelungenes Beispiel dafür, dass ein Familienauto nicht zwangsläufig langweilig sein muss.

Ob Citroën den Picasso C4 als Testauto gerade in Blau zur Verfügung gestellt hat, um ein Gedankenspiel mit Pablo Picassos blauer Periodenahezulegen, sei dahingestellt. Fest steht, dass das Design des Autos ausgesprochen modern aussieht und während des Tests interessierte Blicke auf sich zog. Genau genommen wirkt die Karosserie zwar pummelig, doch durch zahlreiche Designspielereien wird das Äußere des Picasso aufgelockert, das Auto mutet ein wenig wie ein Raumtransporter an.

Wenn man im C4 Picasso Platz nimmt, fallen – abgesehen von reichlich Ablagen und einem großen Raumangebot – gleich zwei ungewöhnliche Dinge ins Auge. Erstens die riesige Windschutzscheibe. Sie zieht sich flach bis weit über das Armaturenbrett hin und gibt einem ein wenig das Gefühl, im Freien zu sitzen. Gemeinsam mit einem schicken Materialmix ist das Innere des Picasso C4 sehr ansprechend.

Die zweite Auffälligkeit ist das Armaturenbrett. Knöpfen und Tasten hat Citroën scheinbar den Kampf angesagt. Zwei Bildschirme dominieren das Cockpit, ein HD-Bildschirm oben und ein Touchscreen darunter. Von der Klimaanlage über das Radio bis zu Navigation und Fahrzeugeinstellungen, beim C4 Picasso werden alle Funktionen, die nicht direkt mit dem Fahrzeuglenken zu tun haben, per Touchscreen und/oder über die Lenkradbedienung gesteuert. Was nicht immer ein Vorteil ist. Wenn sich der Touchscreen zum Beispiel im Navi-Modus befindet und man die Klimaanlage stärker aufdrehen will, muss man vom Navigationsmenü in das Klimaanlagenmenü wechseln. Gerade ältere Käufer, die mit Touchscreens und dergleichen wenig Erfahrung haben, könnten mit der Bedienung möglicherweise keine Freude haben. Davon abgesehen wird durch den häufigen notwendigen Blick auf den Bildschirm die Aufmerksamkeit von der Straße abgelenkt.

Familienfreundliche Details

Dass der C4 Picasso ein wunderbares Familienauto abgibt, merkt man an vielen gut durchdachten Details. So befindet sich unter dem herkömmlichen Rückspiegel ein zweiter, der es ermöglicht, zu beobachten, was der Nachwuchs gerade auf den Rücksitzen treibt. Man erspart sich also das Umdrehen.

Die Vordersitze sind äußerst bequem und man sitzt ein wenig erhöht. Apropos Nachwuchs: In der zweiten Reihe befinden sich drei gleich große Einzelsitze. Diese haben in der Neigung verstellbare Rückenlehnen und können nach vorn oder hinten geschoben werden. Wenn die Kinder also noch klein sind und wenig Beinfreiheit brauchen, schiebt man die Sitze nach vorn und hat so einen größeren Kofferraum.

Das ist gerade in den ersten Lebensjahren der Kleinen, in denen man mit einem sperrigen Kinderwagen unterwegs ist, ein Segen. Bei der erwähnten Sitzstellung hat der Kofferraum 630 Liter Volumen, in Normalstellung sind es 537 Liter. Die Rücksitze lassen sich optimal umlegen, wodurch eine durchgehende Fläche entsteht. Eine weiteres nettes Detail sind die Klapptischchen, die sich hinter den Frontsitzen befinden und die mit LED beleuchtet werden. Um das Laden von längeren Gegenständen zu ermöglichen, lässt sich der Beifahrersitz zusammenklappen. Die maximale Ladelänge beträgt dann 2,5 Meter.

Freude am Fahren

Wenn man nun vermutet, dass der C4 Picasso ein fades Familienauto ist, hat man sich getäuscht. Das Auto lässt sich durchaus sportlich und mit Freude fahren. Die Lenkung ist sehr direkt, der Motor (in diesem Fall der e-HDI 115, Diesel mit 115 PS, Verbrauch im Test 7,7 Liter, 142 Gramm CO2 pro Kilometer ) ist – hält man ihn auf Touren - agil und das Fahrwerk hat kein Problem mit flotten Kurvenfahrten. Die guten Bremsen ergänzen den sportlichen Gesamteindruck.

Der C4 Picasso ist also bei aller Familientauglichkeit ein Auto, das auch Fahrfreude bereitet. Der Preis für den Testwagen mit zahlreichen Extras (Panoramadach, Alarm, etc.) liegt bei 31.023,44 Euro, in der günstigsten Version (Benziner „Vti manuell Attracion“, 120 PS) gibt es das Auto derzeit um 19.950 Euro (Aktionspreis, Normalpreis: 21.450 Euro). Citroën wird den C4 Picasso auch als „Grand C4 Picasso“ anbieten.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.09.2013)

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