Kia: GT4 Stinger

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Seitdem der charismatische Designer Peter Schreyer bei Kia etwas zu reden hat, scheint bei der Marke alles möglich. Sogar ein richtig heißer Sportwagen.

„Den hätten wir halten sollen“, hat VW-Patriarch Ferdinand Piëch einmal über Peter Schreyer gesagt. Der Bayer, der als leitender Designer im VW-Konzern unter anderem den originalen Audi TT geschaffen hatte, suchte aber die Herausforderung, „das weiße Blatt Papier“, wie er meinte. Die damals gesichtslose, aber aufstrebende Marke Kia aus Südkorea war eine solche Challenge. Schreyer verpasste ihr ein Markengesicht und eine angriffslustige Attitüde, erst seine Designsprache ermöglichte den Aufstieg zum ernst genommenen VW-Rivalen. Lange warb der Autofan Schreyer bei seinen Bossen um einen Sportwagen, etwas mit Heckantrieb.

Schreyer gehört jetzt selbst zur Führungsriege des Hyundai-Kia-Konzerns, und das erklärt den Prototypen GT4 Stinger. Denn nun, da der Chef anschiebt, scheint alles möglich.

Den außergewöhnlichen Stinger hat Schreyer nicht selbst gezeichnet. Die Studie stammt vom kalifornischen Kia-Designcenter, das Schreyer aufgebaut hat. Die Amis hatten praktisch freie Hand. An wen richtet sich die Studie? Tom Kearns, der Leiter des US-Studios, ist ehrlich: „Es ist ein absolut egoistisches Konzept. Wir sind hier alle Auto-Freaks, echte Enthusiasten. Wir wollten uns selbst eine Freude machen.“ Der kalifornische Appeal ist dabei nicht zu übersehen: „Der GT4 Stinger sieht aus, als würde er eine Rundum-Sonnenbrille mit durchgehendem Glas tragen. Das Dach scheint über der Kabine zu schweben.“ Das sieht nicht nur cool aus, sondern gewährt dem Fahrer auch eine gute Sicht auf die Straße. Bei modernen Autos ist das die Ausnahme geworden. „Der GT4 Stinger ist puristisch, schlicht und zeitlos. Er knüpft an jene Zeit an, in der Auto fahren ein intuitives, sinnliches Erlebnis war, das noch nicht durch elektronische Gimmicks verfälscht wurde.“

Als echter Sportwagen hat der Stinger Heckantrieb. Kein Monster von Motor treibt ihn an, sondern ein kräftiger Turbo-Vierzylinder mit 315 PS. Das sollte für das kompakte und leichte Auto reichen. Doch werden wir es je auf der Straße sehen? Wer Schreyer kennt, kann eigentlich schon die Tage zählen. Wetten?

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