Meriva: Bei Opel stehen die Türen wieder weit offen

Opel Meriva
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Der Querdenker unter den kleinen Familien-Vans rüstet sich für eine zweite Amtszeit: Update für den Opel Meriva.

Es ist ein Ende der schlechten Nachrichten in Sicht: Mit Opel geht es langsam, aber doch stetig bergauf. Immerhin hat man mit siebenmal so viel verkauften Autos die hauseigene Konkurrenz Chevrolet aus dem Feld geschlagen, obwohl sie baugleiche Fahrzeuge zuweilen billiger anbot. Neben dem Insignia und Bestseller Mokka kommt auch der mutige Meriva gut bei den Kunden an.

Mutig? Vier Jahre ist es her, dass Opel das Auto mit den gegenläufig zu öffnenden Türen auf den Markt brachte. Eine heute nahezu einzigartige Lösung im Automobilbau, und dies eigentlich unverständlich: Der praktische Nutzen speziell bei einem Familienauto erschließt sich sofort. Vorn Sitzende gelangen ohne Umweg, ohne dass eine Tür im Weg wäre, zum Fond, und auch der Zugang ins Innere ist erleichtert. Dafür ist man im Alltag dankbar, wenn mit Sitzschalen und Kindersitzen hantiert wird.

Automatische Sperre

Früher nannte man diese Art Türen „suicide doors“, wobei in der Regel aber die vorderen Türen gemeint waren. Jede Art von fataler Fehlbedienung, gewollt oder ungewollt, ist im Meriva freilich durch eine automatische Sperre im Moment des Losfahrens unterbunden.

Die markanten Portaltüren – jedenfalls dann, wenn sie geöffnet sind – bleiben das Markenzeichen des kleinen Vans. Optisch wurde im Wesentlichen die Front mit einer Chromspange dem ebenfalls erfrischten Insignia angepasst. Chrom gibt es nun auch entlang der seitlichen Gürtellinie. Auf Wunsch gibt es nun Tagfahrleuchten und Rücklichter in LED-Ausführung.

Komplett neu sind zwei Dieselmotoren, die die Kubaturen 1,3 und 1,7 Liter vorerst ergänzen. Der 1,6 CDTi hat 136 PS und 240 Nm. Mitte des Jahres kommt ein 1,6-Liter-Diesel mit 110 PS und 99 Gramm CO2. Beide Motoren entstammen der neuesten Generation und haben Alu-Gehäuse.

Eine erste Ausfahrt mit dem 136-PS-Motor offenbart eine feine Laufruhe und ein sehr geringes Geräuschniveau, sogar beim Kaltlauf. Einziges Manko: Mit zunehmender Drehzahl wird der Vierzylinder brummig. Richtig unangenehm ist das aber nie. Leistung ist genug vorhanden, Überholmanöver auch auf verwinkelten Landstraßen sind selten ein Problem.

Platz für Kram

Opel Meriva
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Dazu kommt ein ebenfalls neues Getriebe, das sich leichter und präziser schalten lässt. Auch hier wurde sehr viel Arbeit investiert, um die Reibung zu vermindern und so auch für einen geringeren Spritverbrauch zu sorgen. Für die Benziner mit 120 und 140 PS und für den 1,7-Liter-Diesel mit 110 PS ist eine Sechsstufenautomatik erhältlich, für die neuen 1,6-l-Diesel leider noch nicht. Eine Automatik mit sieben oder acht Stufen ist in Arbeit.

Im Innenraum hat man sich vor allem um bessere Ablagemöglichkeiten gekümmert, vor allem in der Mittelkonsole ist nun wirklich viel Platz. Einer der Gründe ist die elektrische Parkbremse, der herkömmliche Hebel ist entfallen – eine Taste reicht.

Gesunder Rücken

Neu ist auch das Infotainment, jüngst im Insignia vorgestellt. So kann ein Smartphone von Apple oder mit Android-Software voll integriert werden, Telefonieren und Audiostreaming über Bluetooth sind selbstverständlich. Navi geht nun auch mit Sprachsteuerung, Karten-Updates können über USB vorgenommen werden. Geblieben sind die ganz ausgezeichneten Sitze, für Klasse und Preissegment ein mittleres Ereignis. Man sitzt vorn angenehm hoch, steigt dank der weit öffnenden Türen elegant aus und ein und hat auch hinten genug Platz. Im Fond hat man an der B-Säule Haltegriffe so platziert, dass sie beim Ein- und Aussteigen unterstützen und nicht die Sitzlehnen der Vordersitze malträtiert werden. Opel wurde für das ergonomische Sitzkonzept als Pionier mehrfach von Fachverbänden („Gesunder Rücken“) ausgezeichnet.

Mehr Stauraum, neues Infotainment
Mehr Stauraum, neues Infotainment

Preislich beginnt der neue Meriva mit 16.390 Euro für die Basisausstattung mit einem 1,4-Liter-Benziner mit 100 PS und endet beim voll ausgestatteten 1,6 CDTi mit 24.190 Euro.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.01.2014)

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