Was einen Škoda zum Superb macht

Sollte man Berufschauffeuren überlassen: manuelles Schalten im Superb.
Sollte man Berufschauffeuren überlassen: manuelles Schalten im Superb.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Der Skoda Superb ist schon mit der Mercedes E-Klasse verglichen worden (ohne sich zu blamieren). Doch für das volle Potenzial wollen Motor, Getriebe und Ausstattung mit Bedacht gewählt werden.

Ganz so einfach, dass ein Skoda Superb genauso gut wäre wie eine doppelt so teure Mercedes E-Klasse, ist die Welt nun auch wieder nicht. Es gibt feine Unterschiede, als Erstes spürbar am Fahrwerk, das einem im Skoda den Straßenzustand doch eindringlicher zuträgt als im Mercedes. Aber dass man die beiden überhaupt ernsthaft vergleichen kann, ist schon eine erstaunliche Leistung der Tschechen.

Tatsächlich schätzen ja nicht alle, die es sich leisten könnten, den wirkmächtigen Auftritt mit Stern auf dem Kühlergrill. Im Superb finden sie Diskretion, dennoch annähernd gleichen Komfort und vor allem nahezu ebenso viel Platz. Nur unbedeutende Zentimeter liegt die E-Klasse bei Länge, Radstand und Laderaum voran. Tatsächlich muss man Sorge haben, dass im Superb Kinder verloren gehen. Wenn man relativ nah am Lenkrad sitzt, langt man mit der Hand nicht mehr zu dem Kramuri auf den hinteren Rücksitzen, und das ist nicht übertrieben.

Der Fußraum in der zweiten Reihe ist schlicht enorm, er fungiert im Alltag als zweiter Kofferraum, zusätzlich zum hallenartigen Laderaum des Combi.

Upgrade ist Pflicht

Das ist ein Grund, warum der Superb als Flughafen-Shuttle sehr beliebt ist. Und genau hier trennen sich die Welten. Wer sich einen Superb privat oder als Dienstwagen anlacht, sollte großen Abstand zur Basisversion für Berufschauffeure halten. Bei der Marke handelt es sich ohnehin nur um ein paar wenige tausend Euro, die ins Upgrade investiert werden sollten – kaum ein Posten geht übers Dreistellige hinaus. Wer Skoda fährt, sollte Vorteil daraus ziehen, dass er günstigeren Zugriff auf die Schmankerln des VW-Konzerns hat als Audi oder VW (oder Porsche).

Das famose Doppelkupplungsgetriebe ist somit Pflicht, andernfalls gerät die viele Schaltarbeit, den 140-PS-TDI im „sweet spot“ zu halten, zur unnötig rustikalen Angelegenheit. Des Weiteren wäre zu überprüfen, ob man vom tatsächlich mustergültigen TDI-Verbrauch (gesamt etwa fünfeinhalb Liter auf 100km) nicht abrückt und sich dafür an den kultivierten, leisen, sauberen und kräftigen TSI-Benzinern erfreut. Mit 160PS wäre man hervorragend ausgestattet, natürlich mit DSG.

Es müssen nicht gleich die belüfteten Ledersitze sein – das Basis-Stoffgestühl geht absolut in Ordnung –, doch einige der Ausstattungspakete gehören im Superb an Land gezogen, darunter: Premiumsound, Top-Navi und 18-Zoll-Räder, die dem Fast-Fünfmeterauto einfach gut stehen. Sonst ist man in einem feudal ausgestatteten Octavia besser aufgehoben - der bietet übrigens schon länger sinnvolle Assistenten wie den selbsttätigen Abstands- und Spurhalter, der für das Flaggschiff Superb erst im kommenden Jahr zu haben sein wird. (tiv)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.04.2014)

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