Gleiche Zahl, aber ein neues Auto

Peugeot
Peugeot(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Peugeot hat begonnen, sich neu zu erfinden: Der 308 mit 115-PS-Diesel sticht mit feinen Akzenten aus seiner Klasse heraus. Und den Designer des Vorgängers hat man offensichtlich verabschiedet.

Der Name blieb, aber beim 308 wurde eigentlich alles umgekrempelt. Und das tat dem Modell sichtlich gut. Mit ein paar kleinen, aber wirksamen Eingriffen wurde ein gefälliges, eleganteres Äußeres geschaffen. Die Scheinwerfer leuchten optional mit LED-Technologie. Die größeren Neuheiten sind innerer Natur. So wurde der 308 um 140 kg leichter, er ist etwas kürzer als der Vorgänger, bietet aber mehr nutzbaren Innenraum. Hinten ist der Fußraum bei zurückgeschobenen Vordersitzen trotzdem etwas eng. Komplett neu auch der Innenraum. Wie beim 2008 rückten die Instrumente über das eher kleine Lenkrad. Damit hat man sie gut im Blickfeld, zumindest, wenn man die richtige Sitzposition gefunden hat.

Die Mittelkonsole: fast nackt. Nur fünf Schalter, ein Drehknopf und ein CD-Schlitz verlieren sich in der eleganten Kunststofflandschaft, der Rest wird über einen 9,4-Zoll-Touch-Screen bedient. Dass man damit auch Heizung und Klima regelt, mag etwas zu viel des Guten zu sein, aber in Zeiten des Smartphones ist dies offensichtlich eine natürliche Entwicklung. Worauf man wieder vergessen hat: Ablagen. Es könnten mehr sein.

Unser Testfahrzeug war mit dem 115 PS starken 1,6-Liter-Diesel ausgestattet, der gegenüber dem Vorgänger kaum Überraschungen bietet. Unauffällig und dem Fahrzeug angemessen zieht der Vierzylinder aus Standgas kräftig weg, für flottere Gangart ist das sehr leicht zu schaltende Sechsganggetriebe öfter zu bemühen.

Rundum zu überzeugen vermag das Fahrwerk. Im Gegensatz zu den Vorgängern 307 und dem ersten 308 ist es komfortabel abgestimmt, verträgt aber auch eine sportliche Fahrweise ohne große Schaukelei oder Untersteuern. Dazu kommt eine sehr präzise und direkte Lenkung. Ausgezeichnet ist auch das Geräuschniveau im Inneren des Autos. Der Motor ist kaum zu hören, Windgeräusche sind praktisch nicht vorhanden. Dies ist fast schon Oberklasse, hier hat man viel in Entwicklungsarbeit investiert. Auch bei der Ausstattung hat man sich Gedanken gemacht.

Schon die Basisausstattung beinhaltet Klima, Bluetooth, Fensterheber vorn, Zentralverriegelung, CD-Radio usw. Unser Testauto in „Allure“-Ausstattung allerdings kommt auf über 26.000 Euro, mit einigen Extras wie weißem Leder und Denon-Sound werden es sogar über 31.000 Euro. Doch das wird die Ausnahme bleiben – trotz neuer Premium-Attitüde der Marke. ff

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.08.2014)

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