Skoda Fabia Combi: Selbst schuld, wer im Kleinwagen Diesel fährt

(c) Clemens Fabry
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Der äußerst geräumige und hübsch gezeichnete Skoda Fabia Combi hat viele Talente, doch vor allem der kultivierte und spritzige Benzinmotor sticht heraus. Wer will da noch rattern?

Kleider machen Leute, bei Autos sind es vor allem die Räder, die Statur verleihen. Dem Fabia Combi reichen da schon 16-Zoll-Alufelgen, die bessere Herrschaften allenfalls im Winter aufziehen würden: In Schwarz gehalten, setzen sie sich zusammen mit der ebenfalls schwarzen Dachreling effektvoll von der weißen Karosserie ab. 359 Euro für die Räder, plus 274 Euro für die Extralackierung in Laser-Weiß, schon macht das Auto wesentlich mehr her, als es für Arbeitsbienen dieser Größenklasse üblicherweise vorgesehen ist.

Das gilt aber generell für die neue Fabia-Generation. Das Auto ist wesentlich breiter und einen Tick niedriger als der Vorgänger, was dem optischen Eindruck ungemein hilft. Wer auch nur leicht erhöhten Platzbedarf anmeldet, findet automatisch zum Combi, der mit 4257 mm sogar einen Hauch länger als der Golf ist – dennoch sieht man ihm die opulenten Platzverhältnisse von außen nicht gleich an. Die Combi-Übergröße geht fast zur Gänze im Laderaum auf, der wirklich erstaunlich geräumig ist: 530 Liter im Normalbetrieb! Man kann sich sogar leisten, einen doppelten Boden mitzuführen, nur um bei umgeklappten Rücksitzen (Volumen: fast 1400 Liter) den unschönen Niveauunterschied auszugleichen. Zudem ist der Raum mit seitlichen Wannen für kleineren Kram klug strukturiert. Statt komplizierter Schienensysteme halten simple Haken lose abgestellte Taschen in Position.

Bei Skoda empfiehlt es sich stets, die bestmögliche Ausstattung anzuschaffen, so schöpft man das günstige Preis-Leistungs-Verhältnis am effizientesten aus. Das heißt beim Fabia Style, mithin nicht Luxus, aber alle Annehmlichkeiten wie Armlehnen, Sitzheizung, Klima-Elektronik und Touchscreen für HiFi und Bordsystem. Selbst mit ein paar launigen Extras wie Sportfahrwerk und Dynamikpaket, nebst eingangs erwähntem optischen Aufputz, bleibt man klar unter 20.000 Euro.

Unumgänglich: die Wahl eines Benzinmotors. Dank Turbo entfachen heute bereits 1,2 Liter Hubraum so viel Spritzigkeit, dass niemand ernsthaft einen lärmenden (und im Grundpreis teureren) Diesel vorziehen kann. Der quirlige Vierzylinder mit 110 PS (alternativ auch mit 90 PS) empfiehlt sich fast als Gasslheizer, solcherart verfährt er mit dem 1,2 Tonnen schweren Kombi (mit Siebengang-DSG wäre die Sache überhaupt perfekt, es ist für den 110-PS-Benziner zu haben). Mit sechseinhalb Liter im Schnitt, hauptsächlich Stadtverkehr, kann auch von Reue an der Tankstelle nicht die Rede sein. tiv

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.03.2015)

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