Audi A4: Gegen den Fahrtwind

Geschmeidig unterm Fahrtwind hinwegtauchen: Der Audi A4 beherrscht das gut.
Geschmeidig unterm Fahrtwind hinwegtauchen: Der Audi A4 beherrscht das gut.(c) Beigestellt
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Was man mit freiem Auge nicht sieht, offenbart erst der Windkanal: den Widerstand, den ein Auto dem Fahrtwind entgegensetzt. Ein neuer Audi macht sich besonders schlank.

Wer formt moderne Autos? Natürlich die Designabteilungen der Hersteller, aber ganz eigentlich ist es der Fahrtwind, der das letzte Wort hat. Es nützt der sparsamste Motor ja nichts, wenn eine klobige Karosserie wie Don Quichote gegen die Luftströmung ankämpft, statt sich geschmeidig unter ihr hinwegzuducken. Früher experimentierte man mit strömungsgünstigen Formen, um in unerhörte Geschwindigkeitsbereiche vorzudringen, heute gelten die Bemühungen im Windkanal dem Kraftstoffverbrauch. Die Klasse der SUVs ist deswegen nicht zu den modernen Autos zu zählen: In Sachen Ökonomie fahren die hohen Kutschen in der Steinzeit. Man leistet sich das derzeit noch, aber über kurz oder lang werden wohl alle Autos dem Diktat der Aerodynamik folgen müssen.

Mercedes-Studie.
Mercedes-Studie.(c) Beigestellt

Das ist ästhetisch übrigens gar kein Nachteil, denn in der ultimativ günstigen Tropfenform liegt eine natürliche Schönheit. Mercedes hat sich beim Versuchsträger Bionic Car explizit auf Pinguine bezogen, die sind strömungstechnisch das große Vorbild. Der Hersteller hat auf der IAA soeben eine weitere Studie vorgestellt, die den Weg weist: Es geht in Richtung aktive Aerodynamik. Dabei verändern sich Teile der Karosserie so, dass sie sich bei höherem Tempo in eine maximale Windschlüpfrigkeit fügen.

Fein dabei: Porsche 911.
Fein dabei: Porsche 911.(c) Beigestellt

Wie gut etwas durch den Fahrtwind dringt, verrät vor allem der aerodynamische Koeffizient – sprich: der cw-Wert –, der zusammen mit der Stirnfläche (wie groß das Ding ist) den Luftwiderstand beschreibt. Die Tüftelei im Windkanal wird heute von leistungsfähigen Simulationen unterstützt. Aerodynamiker hassen zum Beispiel Türgriffe und Außenspiegel, weil sich an jenen die Luft unschön verwirbelt und letztlich bremst. Bald werden kleine Kameras statt großer Spiegel nach hinten schauen und das Bild ins Cockpit einspielen. Komplett versenkbare Türgriffe hat Tesla schon im Model S vorgeführt. Ein gutes Beispiel für aerodynamische Effizienz ist der neue Audi A4, der im „Ultra“-Trimm alle Register zieht. Noch spricht kaum jemand über den cw-Wert seines Autos, dabei zeigt sich genau darin die wahre technologische Güte des Vehikels.

Info

Name: Audi A4 2.0 TDI ultra
Preis: ab 35.900 Euro
Motor: Vierzylinder-Diesel, 1968 cm3
Leistung: 150 PS
Gewicht: 1430 kg (ohne Fahrer)
cW-Wert: 0,23
Stirnfläche: 2,20 m2
Verbrauch: 3,7 Liter/100 km laut Norm

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