Honda Forza: Ein Design, wie mit dem Samuraischwert gezogen

Japanische Avantgarde als Antwort auf italienische Rundlichkeit: Honda Forza 125 ABS.
Japanische Avantgarde als Antwort auf italienische Rundlichkeit: Honda Forza 125 ABS.(c) studiodeluxe
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Nicht billiger, aber optisch und funktional hervorragender 125er-Roller: Honda Forza mit ABS.

Um es gleich aus dem Weg zu räumen: Das ist aus fast jedem Blickwinkel der am schärfsten gezeichnete 125er-Roller der Gegenwart. Am Straßenrand geparkt, verliert das Design durch die niedrige Bauweise etwas an Wucht, aber sonst: Halleluja!

Gestatten, dass wir uns gleich an den weiteren Superlativen abarbeiten: bombastischer Stauraum unter der Sitzbank, wunderschöne Armaturen, sparsam im Betrieb, fantastische ABS-Bremsen, händisch verstellbares Windschild, LED-Scheinwerfer zum Niederknien, knackiger Vierventilmotor mit 15 PS. Aktionspreis: 4890 Euro. Autsch.

Immer noch weniger als die Dreistigkeiten von Vespa, aber die Irritation ergibt sich vor allem durch die Alternativen aus dem eigenen Haus. Um 1900 Euro weniger gäbe es zum Beispiel die formidable SH 125i (11,8 PS), nicht so sportlich und sexy, aber mit großen Rädern und ebenfalls ABS. Um 100 Euro mehr – und das ist das wirklich Schmerzhafte – gibt es die SH 300i (26 PS im Modell 2016), einen der besten kompakten Roller dieser Tage.

Durch diese Vergleiche ergibt sich fast automatisch ein Käuferprofil für die Forza 125: design-affin, finanziell abgesichert, Führerschein A1. Einsatz: hauptsächlich Stadtgebiet mit regelmäßigen oder sogar täglichen Fahrten ins Umland. Längere Besitzspanne, kein Interesse an Überraschungen beim Service, ganzjährige Nutzung (Heizgriffe als Option!). Exakt das, was BMW in diesem Segment nicht abdeckt.

Wer den Rundungen einer Vespa nichts abgewinnen kann, ist bei den Kanten der Forza 125 genau richtig. dav

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.10.2015)

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