BMW und Montblanc: Die ersten 100 Jahre wären geschrieben

(c) www.daniel-kraus.com
  • Drucken

Jubiläum. BMW feiert mit Montblanc schon „die nächsten 100 Jahre“; mit einem 7er, bei dem auch ein Schreibgerät zur Ausstattung gehört.

Die Feierlaune bei BMW wird wohl noch das ganze Jahr anhalten – nicht ganz ungerechtfertigt: Auch 2015 bleiben die Münchener mit 1,91 Millionen verkauften Pkw weltweit die Marktführer im Premiumsegment, um gut 33.700 Stück mehr als Mercedes. Der Zuwachs zum davor liegenden Verkaufsjahr ist bei 5,2 Prozent gelegen – ein schöneres Geburtstagsgeschenk kann man sich zum 100er kaum machen.

Eines aber doch – mit mehr Stil, als auch die erfreulichsten Zahlen je haben können. Und selbst da hat sich BMW ein wenig in Selbstübertreffung geübt: Der neu belebten Partnerschaft mit der Schreibwaren- und Accessoir-Edelmarke Montblanc entspringt ein gemeinsam gestaltetes Jubelmodell, das zukunftsorientiert „The Next 100 Years“ heißt – ein von den Design-Könnern beider Marken stilvoll veredelter 7er. „Inszeniert“ wäre eventuell noch passender – die Summe der Aufmerksamkeiten für selbst kleine Details verdient diesen Begriff. Die respektvolle Bezeichnung Automobil ist angebracht – die Kurzvariante Auto schließt sich ihrer Banalität wegen schon aus. Ähnlich verhält es sich hier passenderweise mit Füllfeder und Füller.

Die Jahrhundertfarbe ist ein auffallend schöner Blauton. Eine übliche Mitternachtszuordnung wäre zu finster, aber zu einer frisch angebrochenen Sommernacht könnte er passen. Drinnen lebt es sich wohl, in einer mit feinnarbigem Merino-Leder genähten BMW-Landschaft, die Steppung in Flechtoptik, dazu handgeflochtene Keder in dezenter Kontrastfarbe, umgesetzt von der hauseigenen Verdedelungsabteilung BMW Individual.

Passend wird jedem dieser besonderen 7er eine speziell gestaltete Montblanc-Füllfeder auf Basis des Klassikers Meisterstück 149 beigestellt, wegen seiner voluminösen Form auch bekannt als „die Zigarre“.

Hier ist sie in einem Metallskelett im gleichen Flechtwerk-Design ausgeführt, wie sie die Polster des 7ers tragen. In den einzelnen Feldern schimmert der innenliegende Polycarbonat-Korpus im eindringlichen Dunkelblau der Wagenfarbe. Der äußere Metallraster glänzt wie die Federspitze selbst in silberweißem Rhodium, die außerdem noch das eigens für die Montblanc-Sonderserie entworfene Logo mit einem stilisierten 7er als Gravur trägt. Das Symbol findet sich auch in den dazu passenden Lederaccessoirs – sogar ein Lederhauberl für den Display-Schlüssel mit Einpark-Fernsteuerung ist im Programm.

Die Jubelserie ist auf 100 Stück dieser Automobil-Füllfeder-Kombi limitiert – weltweit. Womit nur etwa jeder 20.000. heuer ausgelieferte BMW ein Centennial-7er sein wird. Der Marktschlüssel ist gnadenlos – selbst für Deutschland sind nur zwei Stück vorgesehen, für die USA gerade einmal vier. Und für Österreich? Einer sollte sich ausgehen – jeder Markt, so der Plan, soll zumindest minimal bestückt werden. Über 180.000 Euro werden in Deutschland fällig sein, in Österreich Steuer-sei-dank noch eine dicke Ecke mehr.

Allerdings: Wer kann schon von sich behaupten, dass er für seine Füllfeder auch NoVA bezahlt hat? (pab)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.04.2016)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.