Unkaputtbar in achter Generation

Außen gefälliges Design samt luxuriöserem Innenraum, unter der Motorhaube aber das altbekannte Arbeitstier.
Außen gefälliges Design samt luxuriöserem Innenraum, unter der Motorhaube aber das altbekannte Arbeitstier.Werk
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Der Toyota Hilux gilt seit seiner Vorstellung 1968 als unverwüstliches Arbeitstier. Die neue Generation soll mit mehr Komfort und Luxus vermehrt Lifestyle-Nutzer ansprechen.

Er ist – man kann das nicht über viele Autos sagen – eine Legende. Der Toyota Hilux gilt als unverwüstlicher Pick-up. Zu dem Ruf hat wesentlich die britischen TV-Autoshow „Top Gear“ beigetragen, die einen 15 Jahre alten Hilux mit 305.000 Kilometern auf dem Tacho auf eigenwillige Art getestet hat: Sie fuhren den Hilux gegen einen Baum, versenkten ihn im Meer, traktierten ihn mit einer Abrissbirne, zündeten ihn an, und am Ende stellten sie ihn noch auf ein Hochhaus, das gesprengt wurde. Auch wenn er am Ende nicht mehr viel Ähnlichkeit mit einem Pick-up hatte – jedesmal ließ sich der Hilux wieder starten und fahren.

Es lastet also ein gewisser Druck auf den Designern und Technikern in Toyota in der japanische Präfektur Aichi. Bisher hat man ihn recht gut gemeistert. Dem malträtierten „Top Gear“-Hilux der vierten Generation folgten ebenso widerstandsfähige der fünften und sechsten, ein Hilux der siebten Generation (Modell 3.0 D4-D) erreichte als erstes Fahrzeug der Welt den Nordpol.

Neue Sicherheitsfeatures

Auf diesem Ruhm ruhte man sich in Japan ziemlich lang aus. Von 2004 bis 2016 blieb der Hilux weitgehend unverändert. Man gönnte ihm ein paar Facelifts, doch das genügte nicht, um die Konkurrenz in Schach zu halten. 18 Millionen Mal hat sich der Hilux seit seiner Einführung 1968 verkauft (in Österreich, wo er seit 1982 angeboten wird, waren es 13.486 Stück), doch in den vergangenen Jahren holte Ford mit dem Ranger und ab 2010 vor allem Volkswagen mit dem Amarok viele Käufer ab. Gerade deshalb, weil sich der Pick-up von einem Arbeitsfahrzeug zu einem Lifestyle-Auto entwickelt hat.

Und darauf antwortet Toyota nun mit der achten Generation des Hilux, die ab Juni in Österreich erhältlich ist. Mit einem neuen Leiterrahmen, einem verstärkten Aufbau, einem weiterentwickelten Allradsystem und einer erhöhten Anhängelast (bis 3,2 Tonnen) wird das Arbeitstier gefüttert. Mit einem komfortableren, luxuriöseren Innenraum, einem gefälligeren Design und neuen Sicherheitsfeatures (u. a. Kollisionswarnsystem, autonomer Notbremsfunktion mit einer radargestützten Fußgängererkennung) spricht man die breitere Zielgruppe der Freizeitnutzer an.

Motorisch gibt es Euronorm-bedingt ebenfalls Änderungen. Der Hilux bekommt den neuen 2,4-Liter-Global-Diesel mit 150 PS, wahlweise mit Schaltgetriebe oder Sechsgangautomatik. Der Motor liefert bereits bei 1600 Umdrehungen ein maximales Drehmoment von 400 Nm, in der Praxis bedeutet das ein sportliches Fahrerlebnis und ein direktes Ansprechen beim Druck aufs Gaspedal – im Power-Mode (auch dieser ist neu). Im Eco-Mode fährt er sich gemütlich entspannt und soll dann nur 6,1 Liter verbrauchen. Das bedeutet auch geringe CO2-Werte (169 Gramm pro Kilometer) – ehrliche. Toyota blieb bisher als einer von wenigen Herstellern vom Vorwurf der Dieseltricksereien verschont.

Gute Arbeit hat man bei der Geräuschdämmung geleistet. Der Hilux ist bemerkenswert leise, hier stöhnt und jault nichts. Das bringt kombiniert mit dem ansprechenden Innendesign, dem Sieben-Zoll-Touchscreen und den USB-Anschlüssen mehr Pkw-Feeling.

Man fährt mit dem Hilux also recht angenehm ins Gelände. Hier hat Toyota keine Zugeständnisse an die Lifestyle-Nutzer gemacht, die maximal mit dem Mountainbike auf der Ladefläche auf die Alm fahren. Man hat zusätzlich versteift und verschweißt, auch im härtesten Einsatz und bei extremer Verschränkung knarrt und quietscht nichts. Es gibt – natürlich – eine Geländeuntersetzung, eine Differenzialsperre an der Hinterachse und eine Bergabfahrhilfe.

In Österreich wird der Hilux mit dem 2,4-Liter-Diesel mit Einzel-, Doppelkabine und Extra-Cab (zweitürig, viersitzig) in drei Ausstattungsvarianten angeboten: Als Country ist er ziemlich nackt und kostet ab 30.899 Euro brutto. Als Active bietet er unter anderem die Sicherheitsfeatures, in der Lounge-Ausstattung kommen auch LED-Scheinwerfer dazu. Der Preis samt Automatikgetriebe steigt in der Topausstattung auf 42.000 Euro.

Compliance-Hinweis:
Die Reisen zu Produktpräsentationen wurden von den Herstellern unterstützt. Testfahrzeuge wurden kostenfrei zur Verfügung gestellt.

(Print-Ausgabe, 27.05.2016)

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