Halbe Rennsemmel mit Launch Control

Smart Brabus Cabrio: Deutlich mehr Luftzug bei 109 PS. Für Mutige bis 165 km/h.
Smart Brabus Cabrio: Deutlich mehr Luftzug bei 109 PS. Für Mutige bis 165 km/h. Werk
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Neuvorstellung. Das hat bei Smart Tradition: die Krawallvarianten von Brabus. Ab 19.650 Euro ist der Zweisitzer mit 109 PS zu haben – und einem Klang, der Größeres vermuten ließe.

Zur E-Mobilität bekannt hat sich Mercedes gerade. Das inkludiert auch die Tochtermarke Smart. Der Fortwo – verlötet sowie als Cabrio – und der Forfour sind demnächst in elektrisierter Version zu haben.

Vorher aber gab's noch Nachschlag aus dem Schmalztopf, in Kooperation mit dem Tuningspezialisten Brabus. Eine Praxis, die schon in der ausgelaufenen Modellgeneration gehandhabt worden war, sowohl bei den Zweisitzern als auch im kurzen Leben des damaligen Viersitzers (auf Basis des Mitsubishi Colt). Dem Fortwo hatte das in der letzten Ausbaustufe eine Leistung von 102 PS beschert, dem Forfour 177 PS.

In der aktuellen Evolutionsstufe, 2014 gestartet und in Zusammenarbeit mit Renault (Schwestermodell Twingo) entwickelt, basiert das Leistungstuning auf einem 898-Kubikzentimeter-Dreizylinder-Benziner. Daraus werden mit forcierter Turboaufladung 109 PS bei 5750Touren (plus einem Maximaldrehmoment von 170Nm bei 2000 U/min) geholt. Demokratisch: Für alle Varianten gleich viel.

Hand in Hand damit ging neben einer Tieferlegung des Sportfahrwerks eine Straffung von Federung und Dämpfung. Dazu kommen ein Stabilisator, eine Direktlenkung und eine Sportauspuffanlage. Was das Getriebe betrifft, so setzt die Smart-Brabus-Kooperation auf Automatik. Die Tage der zögerlich reagierenden automatisierten Schaltung mit der Nickneigung sind ja vorbei, sie wurde bekanntlich durch ein sechsstufiges Doppelkupplungsgetriebe ersetzt. In den Muskel-Smarts ist es kürzer übersetzt und mit einer Art Launch Control garniert.

Auf der Überholspur

Das Resultat: Rennsemmerln, mit denen man vielleicht weniger für Angst und Schrecken als für ungläubige Mienen und offene Münder sorgt. Nämlich dann, wenn der Kurze mit bis zu 165 km/h oder der Lange mit gar bis zu 180 km/h auf der Autobahn pfeilt (beides ausgereizt in Deutschland!). Das ist zwar beider Revier nicht, doch sollte es möglichst schnell zur Teststrecke in Aldenhoven – nicht allzu weit von Düsseldorf entfernt – gehen, um dem Brabus-Smart ein wenig auf die Racingtalente zu fühlen. Dafür stand der Zweisitzer parat, und man durfte unter Instruktoranleitung kurz einmal über den Kurs eilen. Ein Vergleich mit dem Viersitzer war auf der gesperrten Strecke leider nicht möglich. Auf öffentlichen Straßen jedenfalls schlug sich der Fortwo, im konkreten Testfall als Cabrio, souveräner als der getestete Forfour. Federung und Dämpfung wirken harmonischer, auch läuft der knapp mehr als 2,7 Meter kurze Zwerg nicht jeder Spurrille nach.

Zur sportlichen Technikmitgift addiert Smart ein entsprechendes Outfit. Unter anderem sind das außen farblich kontrastierende Diffusoreinsätze, verchromte Auspuffendrohrblenden und 16-Zoll-Alus. Im Interieur gibt's Brabus-Schmuck mit Zusatzinstrumenten (Uhr und Drehzahlmesser) sowie Sportsitze. Je nach Ausstattungsstufe können LED-Lichter, Sitzheizung und weitere Goodies hinzukommen. (trx)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.08.2016)

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