Der Tesla aus China: "Eve" mit 1000 Kilometer Reichweite

Nio
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Das chinesische Elektro-Start-up Nio präsentiert nach einem 1000-PS-Boliden nun das Konzeptauto Nio Eve. Ein Volumenmodell soll folgen.

Der chinesische Unternehmer William Li will die Autobranche aufmischen.
Eine Milliarde Dollar Kapital soll er schon für den Aufbau der Marke eingesammelt haben. Sein Unternehmen Nio hat er zwar erst vor drei Jahren gegründet, aber die Firma hat bereits 2000 Mitarbeiter, wie der "Spiegel" berichtet.

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Während der Hauptsitz und die Hardware-Entwicklung ist China angesiedelt sind, befindet sich das Design-Büro in München und die Software-Zentrale im Silicon Valley. Mitte April will er außerdem den Beweis eines Volumenmodells erbringen. Das Elektroauto soll auf der Automesse in Shanghai vorgestellt werden und ab 2018 in China erhältlich sein.

Sein neuestes Projekt - die Studie der Luxuslimousine "Eve" - hat er auf der Digital-Konferenz " South by Southwest" (10 bis 19. März) im US-Bundesstaat Texas vorgestellt. Die Elektro-Limousine soll eine Reichweite von 1000 Kilometern haben. 300 weitere Kilometer sollen per Induktion in zehn Minuten nachgeladen werden. Die stolze Länge von 5,20 Metern braucht den Fahrer nicht zu kümmern, da beide Achsen lenkbar sind und der E-Allradler autonom fährt. Das soll ein Statement sein: "Entspanntes Autofahren wird für unsere Kunden so selbstverständlich wie das mobile Internet", sagt Li. Das Fahrzeug lässt sich aber auch selbst fahren.

Nio

Der E-SUV hat sechs Sitze, darunter ein Notsitz entgegen der Fahrtrichtung, aber auch eine Lounge-artige Sitzecke mit Liegesitz. Die Infos des Multimediasystems lassen sich auf die Fensterflächen projizieren und über in die Sitze eingelassene Touchcontroller bedienen.

Preisvorstellung

Weitere technische Einzelheiten gibt Nio noch nicht bekannt. Dafür hat USA-Chefin Padmasree Warrior schon klare Preisvorstellungen: „Wir werden uns auf Premium-Niveau bewegen.“ Heißt im Klartext: Das Serienmodell eines Nio Eve dürfte jenseits der 80.000 Dollar beginnen. Und bei einem Verkauf in den USA soll es nicht bleiben. Auch in Europa will Nio den Markt der Elektroautos aufmischen

Supersportwagen EP9

Im Herbst vergangenen Jahres sorgte Nio mit seinem elektrischen Supersportwagen ep9 für Aufsehen. Der seinerzeit stärkste Elektrosportwagen der Welt brannte auf der Nordschleife eine Rekordzeit von 7:05.12 Minuten in den Asphalt. Der über 1,7 Tonnen schwere Elektrosportler leistet 1000 kW / 1342 PS und schafft eine Höchstgeschwindigkeit von 312 km/h.

Wird der Plan aufgehen?

Auch wenn das chinesische Start-up in Goldgräberstimmung ist, muss man am Boden der Tatsachen bleiben. Nio hat im Moment ein halbes Dutzend Exemplare eines teuren Sportwagens sowie ein Konzeptauto im Angebot - aber noch immer kein massentaugliches Modell im hier und jetzt. Ob das ausreicht um eine gesamte Branche und einen Top-Player wie Tesla aufzumischen bleibt offen.

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