Sicherheitskampagne mit Schockeffekt: In Paris werden Fußgänger, die Rot ignorieren, drastisch erschreckt - und dabei gefilmt. Das Video dazu garantiert Gänsehaut.
Alltägliche Szene in der Großstadt Paris: Ein Fußgänger, der es eilig hat, der ins Smartphone vertieft ist oder einfach nur vor sich hinträumt - ein flüchtiger Blick Richtung Verkehr, und schon überquert er die Straße. Obwohl die Ampel rot zeigt. Plötzlich: Bremsenquietschen, das durch Mark und Bein geht. Die Folge: Ein Passant, der zu Tode erschrocken, sonst aber wohlauf ist. Er wurde nur unfreiwillig zum Darsteller einer drastischen Sicherheitskampagne.
Tausende Fußgänger sterben jährlich in Europas Städten, allein im Großraum Paris waren es im Vorjahr an die 4500 Menschen, die bei Kollisionen mit Kraftfahrzeugen den Kürzeren zogen. Nicht in allen Fällen, aber oft ist Leichtsinnigkeit die Ursache. Zu oft.
Um das Bewusstsein für die tödliche Gefahr auf der Straße zu heben, ersann eine französische Media-Agentur eine äußerst ungewöhnliche Kampagne. Ein ausgewählter Fußübergang mit Ampelregelung an einer Pariser Hauptverkehrsstraße wurde mit Bewegungsmeldern ausgestattet. Sobald ein Passant bei rot quert, wird über versteckte Lautsprecher das Quietschen von Bremsen eingespielt.
Der zu Tode erschrockene Mensch wird in diesem Augenblick fotografiert - und bekommt dieses Bild sogleich auf einem City-Light auf der gegenüberliegenden Straßenseite gezeigt. Mit der Warnung: Geh nicht das Risiko ein, dem Tod ins Auge zu blicken.
Der drastische Effekt der Kampagne ergibt sich aus dem authentischen Schrecken, den die nur "akustisch angefahrenen" Personen unverstellt zeigen. Motto: Das war richtig schlimm, ist aber noch einmal gut gegangen.
Ausgewählte Sujets der Aktion werden in einer landesweiten Kampagne zur Hebung der Verkehrssicherheit ausgestellt. Die gezeigten Personen zumindest dürften ihre Lektion dabei gelernt haben...
(red.)