Nissan Qashqai: Auch ein Erfolgsmodell kann noch manches besser machen

Die Front zugespitzt, der Blick stechender, sonst aber (fast) ganz der Alte: Nissan Qashqai nach dem Facelift.
Die Front zugespitzt, der Blick stechender, sonst aber (fast) ganz der Alte: Nissan Qashqai nach dem Facelift.(c) Werk
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Nissan poliert den Bestseller Qashqai auf, ohne Wesentliches zu ändern. Und das ist wohl auch klug so. Eine Kleinigkeit fehlt aber.

2007 war der Nissan Qashqai Mitbegründer der damals neuen Spezies der Cross-over – und wurde prompt zum erfolgreichsten Modell des japanischen Herstellers in Europa. Weltweit wurden bisher 2,3 Millionen Qashqai verkauft, davon rund 37.000 in Österreich. Nicht wenige Hersteller haben für ihre eigenen Cross-over am Qashqai Maß genommen.

Zum Zehn-Jahr-Jubiläum spendieren die Japaner ihrem Bestseller ein Facelift. Außendesign, Innenraum und Fahreigenschaften wurden überarbeitet, um mit der immer größer werdenden Konkurrenz mithalten zu können.

Das Gesicht wirkt moderner und aggressiver, die Rückleuchten verfügen über einen 3-D-Effekt, am Unterboden sollen kleine Finnen die Aerodynamik verbessern.

Beim Einsteigen fallen die neu geformten Nappaledersitze mit gesteppten Flächen auf. Die erfordern die neue Topausstattung Tekna plus. Eine Neuerung ist auch das unten abgeflachte Lenkrad, in dem alle wichtigen Bordfunktionen integriert sind. Was an eine Überladung am Lenkrad grenzt, war für Nissan jedoch ein explizierter Kundenwunsch.

Bei einer ersten Ausfahrt wird deutlich, dass Dämmmaßnahmen wie eine dickere Heckscheibe helfen, den Geräuschpegel im Innern abzusenken. Auch Radaufhängung, Dämpfung und Lenkung des Qashqai wurden überarbeitet, was Handling und Fahrkomfort spürbar verbessert.

Beim Antrieb bleibt es bei den vier bekannten Dieseln und Benzinern mit zwischen 110 und 163 PS Leistung. Die sind kombinierbar mit Sechsgangschaltgetriebe, Xtronic-Automatikgetriebe, Vorderradantrieb oder Allrad.

Für das Infotainment mit Navi hat Nissan eine neue Bedienoberfläche entwickelt. Allerdings fehlen Connectivity-Tools wie Apple CarPlay, die im Micra schon stecken. Der Qashqai soll bald nachziehen.
Auch ein Fahrassistenzpaket hat Nissan geschnürt, damit soll der Qashqai bis 2020 vollautonom unterwegs sein. Die erste Stufe ist der ProPilot, ein Autobahnassistenzsystem, das Spur und Abstand zum Vordermann hält und im Stau selbstständig anhalten kann.
Für den feinen Sound sorgt eine Bose-Anlage mit acht Lautsprechern. Der Österreich-Marktstart erfolgt im August, der Einstiegspreis liegt bei 21.690 Euro für den 115-PS-Benziner mit manuellem Schaltgetriebe sowie Vorderradantrieb in der Basisausstattung.

Größer: X-Trail erneuert

Auch der größere Bruder X-Trail wird im Herbst überarbeitet an den Start gehen. Die Frontpartie wurde behutsam nachgeschärft. Mit Assistenzsystemen wie Totwinkel-Warner, Abstandsregeltempomat oder Notbremsassistenten zieht der X-Trail nach. Dem Trend zur Individualisierung wird Nissan künftig mit neuen Farben und Felgen gerecht.

An Motoren stehen noch immer ein 163-PS-Benziner sowie ein Diesel mit 130 und 177 PS zur Verfügung. Den X-Trail gibt es weiterhin optional als Siebensitzer. (ms)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.06.2017)

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