Galoppierende Nachfrage: Ferrari muss Zusatzschicht einlegen

A man tries to take a picture of a Ferrari LaFerrari sports car parked at the entrance of the New York Stock Exchange in New York
A man tries to take a picture of a Ferrari LaFerrari sports car parked at the entrance of the New York Stock Exchange in New York(c) REUTERS (EDUARDO MUNOZ)
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Es gibt immer mehr Millionäre auf der Welt - die treiben den Absatz der Sportwagenmarke in die Höhe. Ganz so, wie es Sergio Marchionne vorausgesehen hatte. Und der Ferrari-Chef hat noch andere Pläne - auch mit drei Buchstaben.

Ferrari ist berühmt für Rennwagen und besonders schnelle Sportwagen - weniger für das Tempo in der Produktion im Stammwerk Maranello. Immerhin werden dort auch keine Allerweltsautos hergestellt, sondern automobile Hochkaräter ab 200.000 Euro Kaufpreis ohne Steuern.  

Doch damit ist es nun vorbei, berichtet das Fachorgan Automotive News: Im nächsten Jahr wird erstmals eine zweite Schicht eingeführt, um die Stückzahl der ausgelieferten Exemplare deutlich erhöhen zu können.

Rekord bei Absatz und Gewinn

In diesem Jahr wird sich der Ausstoß auf etwa 8400 Autos belaufen, ein weiterer Rekord für die Marke, schon im nächsten Jahr, 2018, sollen es 9000 sein. 

US-STOCKS-FERRARI-NYSE
US-STOCKS-FERRARI-NYSE(c) APA/AFP/TIMOTHY A. CLARY (TIMOTHY A. CLARY)

Damit hat Ferrari-Chef Sergio Marchionne, der auch FiatChrysler (FCA) vorsteht, sein Ziel früher als angesagt erreicht. Beim Börsengang der Sportwagenherstellers 2014 hatte er eine kräftige Steigerung sowohl von Stückzahlen als auch des Profits ausgerufen.

2016 wurde Ferrari aus dem FCA-Konsortium herausgelöst. Der Gewinn vor Steuern wird 2017 an die 1,2 Milliarden Dollar betragen. Schon ist der nächste Markstein ausgegeben: Bis 2022 soll sich diese Zahl auf 2,0 Mrd. steigern.

Erfolg an der Börse, Skepsis bei den Tifosi

Schöne Aussichten, die auch in der Finanzwelt gut ankommen: Seit dem Going Public 2014 hat sich der Aktienkurs von Ferrari an der US-Börse NYSE mehr als verdoppelt.

File photo of Ferrari chairman Montezemolo pictured during the third practice session of the Italian F1 Grand Prix at the Monza circuit
File photo of Ferrari chairman Montezemolo pictured during the third practice session of the Italian F1 Grand Prix at the Monza circuit(c) REUTERS (MAX ROSSI)

Das Geschäftsumfeld ist günstig, Millionäre haben Konjunktur. Ihre Zahl ist in den vergangenen zehn Jahren um 36 Prozent gestiegen, jene der Milliardäre um 45 Prozent. Und das soll in etwa so weitergehen, rechnen Analysten, vor allem im asiatisch-pazifischen Raum. 

Damit kommt die bedeutende Schwelle von 10.000 Autos pro Jahr ins Visier. Marchionne setzt auf ein SUV, um sie zu überspringen. Ein solches Format gilt Ferrari-Fans der alten Schule bislang als undenkbar.

Der langjährige Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo musste 2014 auch wegen seines Widerstands gegen das SUV-Projekt seinen Hut nehmen. FCA-Chef Marchionne, der das Ruder übernahm, sieht das lockerer. Er gilt als Mann der Zahlen, nicht als Car Guy. 

Im August wurde halbamtlich bestätigt, dass Ferrari bereits an einem geräumigen, vielseitigen Fahrzeugkonzept mit Allradantrieb arbeitet.  

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