Chinesischer Esprit: Legendärer Leichtbau für das Reich der Mitte

Da war eine Zukunft als chinesische Konzernmarke noch schwer vorstellbar: Lotus-Gründer Colin Chapman mit dem Esprit von 1976.
Da war eine Zukunft als chinesische Konzernmarke noch schwer vorstellbar: Lotus-Gründer Colin Chapman mit dem Esprit von 1976.(c) Werk
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Mit Geely ist erstmals ein chinesischer Autohersteller zum Global Player gereift. Der Kauf von Lotus ist in der Dimension nur eine Fußnote – hat aber Symbolkraft. Denn die Chinesen haben bewiesen, dass sie viel von Markenführung verstehen – mehr als manch frühere, prominente Eigentümer der englischen Sportwagenmarke.

Hätte der Mann etwas dagegen gehabt, dass sich irgendwann Chinesen sein Lebenswerk einverleiben?

Wir können ihn nicht mehr fragen, aber vermutlich nicht.

Lotus-Gründer Anthony Colin Bruce Chapman, der 1982 starb, hatte in seiner Schaffenszeit nie etwas gegen Deals einzuwenden, solang die Kasse stimmte und es mit der Firma weiterging. Letzteres dürfte mit dem neuen Eigentümer sogar besser gewährleistet sein als in all den Jahrzehnten zuvor.

Leicht und filigran waren nicht nur die legendären und erfolgreichen Rennautos des Team Lotus – in einem solchen fand neben einigen anderen auch Jochen Rindt den Tod –, das waren chronisch auch die Firmenstruktur und Finanzgebarung des Rennstalls und Autoherstellers, den Chapman in seiner Urform 1948 im englischen Norfolk gegründet hatte.

Chapman war in erster Linie Konstrukteur, dessen Leidenschaft ganz dem Leichtbau gehörte. Dazu haben sich einige Bonmots angesammelt, die ihm zugeschrieben werden – Kostprobe: „Viel Leistung macht dich auf den Geraden schneller, wenig Gewicht überall.“ Oder: „Ein Auto, das ein ganzes Rennen hält, ist zu schwer.“

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