BMW vs. Tesla: Vom Lästermaul zum Sonntagsfahrer

Tesla
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Der Münchner Autobauer BMW spottete in einer Werbekampagne über Tesla. Doch der Versuch Teslas Schwachpunkt für sich zu nutzen, ging nach hinten los.

Vor rund einem Jahr wurden in zwei TV-Spots von BMW USA die langen Lieferzeiten des Tesla Model 3 auf die Schippe genommen. Freilich ohne den Namen des Konkurrenten zu erwähnen.

Wer anderen eine Grube gräbt...

In einem Werbeclip wird ein Mann gezeigt, der fast schon benommen auf seiner Veranda sitzt und eindeutig wartet — nämlich auf seinen Tesla. Der sehnsüchtige Blick auf die eigene leere Hofeinfahrt wird schließlich abgelenkt auf jene der Nachbarn, die gerade in ihren BMW 330e Plug-In Hybrid einsteigen und fröhlich davonfahren.

Die Botschaft ist klar: Während ihr noch wartet, fahren unsere Kunden bereits glücklich mit einem alternativen Antrieb. Allerdings eben nur einem Plug-in-Motor, der Benziner und E-Antrieb kombiniert und somit nicht rein elektrisch fährt.

Doch die Werbekampagne ging nach hinten los (auf Youtube wurden die Werbespots inzwischen gelöscht). Während Tesla Ende Juli 2017 die ersten Model 3-Autos ihren Besitzern überreichte, hinkt BMW bei der Elektromobilität hinterher. Zwar zählt der elektrisch angetriebene i3 weltweit zu den drei meistverkauften Elektro-Modellen, doch die Einführung neuer Elektroautos 2020 oder 2021 könnte zu spät kommen. Die Aktionäre drängen BMW jedenfalls zum schnelleren Ausbau der Elektromobilität. Doch der deutsche Autobauer hat ganz andere Baustellen und muss seine Beteiligung am Diesel-Skandal verantworten.

400.000 Vorbestellungen für Model 3

Indes prescht Tesla mit der etwas abgespeckten Version Model 3 in den Massenmarkt. Zum Kampfpreis ab 35.000 US-Dollar (rund 31.000 Euro) will das Unternehmen die Elektromobilität stärker unters Volk bringen.
Offenbar mit Erfolg: Das Unternehmen ging bereits in Serienproduktion, derzeit gibt rund 450.000 Vorbestellungen. Als Neukunde muss man aktuell 12 bis 18 Monate warten, bis man das Auto bekommt. Das nehmen die Konsumenten aber offenbar in Kauf.

Tesla legt vor

Im gesamten vergangenen Jahr baute Tesla rund 84.000 Autos, 2018 sollen es bereits 500.000 sein und für 2020 wird die Millionen-Marke angepeilt. Tesla war bisher mit Preisen ab 70.000 Dollar nur im oberen Marktsegment unterwegs. Die Firma steckte Milliarden in den Ausbau und nimmt dafür eine Durststrecke mit roten Zahlen in Kauf.

(past)

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