Hitze: In Ostösterreich steigt Waldbrandgefahr

NIEDEROeSTERREICH: WALDBRAND IM BEZIRK NEUNKIRCHEN
NIEDEROeSTERREICH: WALDBRAND IM BEZIRK NEUNKIRCHENAPA/EINSATZDOKU.AT/PATRIK LECHNE
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Nur 50 Prozent der Waldbrände sind natürlichen Ursprungs. Experte von der Wiener Universität für Bodenkultur appelliert an sorgsamen Umgang im Freien.

Angesichts der heißen Temperaturen steigt die Gefahr von Waldbränden. Sollten die Prognosen für die kommenden Tage halten, gilt dies speziell für jene Gebiete in Ostösterreich, die von Gewittern und Niederschlag verschont bleiben, dafür aber mit aufkommendem Wind rechnen müssen. Das sagte Harald Vacik vom Institut für Waldbau an der Wiener Universität für Bodenkultur im Gespräch mit der APA.

Derzeit sei die Situation "noch nicht so extrem" wie Mitte Juli, als es infolge der ersten Hitzewelle besonders im Nordosten Österreichs brenzlig war, erläuterte der Experte am Mittwoch. Diese Gefahr manifestierte sich dann auch in zahlreichen Flurbränden - mit 144 Waldbränden hat das Institut für Waldbau bis Ende Juli bereits fast so viele wie im gesamten Jahr 2014 registriert.

Auto bei über 30 Grad nicht auf Wiese parken

Mit einer ähnlichen Ausgangslage ist laut Vacik "in den nächsten fünf, sechs Tagen" zu rechnen. Er appellierte daher, bei Aufenthalten im Freien gewisse Vorsorgemaßnahmen zu beachten: "Das Bewusstsein ist bei vielen nicht da. Das ist das Hauptproblem. In Österreich sind 50 Prozent der Waldbrände natürlichen Ursprungs, etwa durch Blitzschlag. Beim Rest spielt der Faktor Mensch eine entscheidende Rolle."

Wer im Freien grillt, sollte sich vergewissern, dass nach dem Verspeisen des Grillguts die Glut auch tatsächlich gelöscht ist. Dass man beim Spazierengehen, Bergwandern oder Entspannen am Seeufer Zigarettenstummel nicht achtlos wegwirft, sollte sich von selbst verstehen. Autos sollte man jenseits der 30 Grad auch nicht auf einer Wiese parken. "Der erhitzte Katalysator könnte sich entzünden", so Vacik.

Grundsätzlich treten Waldbrände vermehrt an Wochenenden auf, wenn die Bevölkerung mehr Zeit für Aktivitäten im Freien hat. Eher betroffen sind Ballungsgebiete mit einer entsprechenden Populationsdichte und touristische Hotspots und nicht einsame und abgelegene Wälder. "Wissenschaftlich belegt ist außerdem, dass es - was die Tageszeit betrifft - häufig am späten Nachmittag brennt", berichtete Vacik.

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