Grüne wollen Gatterjagd in Salzburg einschränken

VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN (VGT)-AKTION AM WIENER STEPHANSPLATZ
VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN (VGT)-AKTION AM WIENER STEPHANSPLATZAPA/VGT
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Die Grünen stellen eine Anfrage im Landtag, inwieweit Jagden in eigens eingezäunten Gebieten zeitgemäß sind. Gatterjagden sind in vier Bundesländern erlaubt.

Der Verein gegen Tierfabriken (VgT) erhält bei seinem Bemühen um ein Verbot der Gatterjagd in Salzburg Rückendeckung: Die Grünen stellten am Mittwoch im Landtag eine Anfrage an den zuständigen Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP), inwieweit Jagden in eigens eingezäunten Gebieten heute noch zeitgemäß seien. Salzburg ist eines von vier Bundesländern, in denen die Gatterjagd noch erlaubt ist.

"Ist es wirklich notwendig, Tiere eigens zu züchten, damit sie von jagdfreudigen Menschen erlegt werden können", heißt es in der Anfrage der Grünen, die auch wissen will, wie sich Gatterjagden mit dem Tierschutz vereinbaren lassen. "Jagd und Fischerei fallen grundsätzlich nicht unter das Tierschutzgesetz", erklärte Schwaiger. "Allerdings darf das Wild nicht unnötiger Beunruhigung und unnötigen Qualen ausgesetzt werden. Die Grundsätze der Weidgerechtigkeit gelten auch in Jagdgattern."

Derzeit werde der entsprechende Gatter-Paragraf im Salzburger Jagdgesetz geprüft. "Ziel soll es dabei sein, zukünftig keine neuen Gatter beantragen zu dürfen." Zugleich sei beabsichtigt, den Betrieb und die Überwachung bestehender Jagdgatter zu verschärfen. Wild könnte dann etwa nur mehr zur Bestandswiederbegründung nach Tierseuchen oder zur Blutauffrischung ausgesetzt werden. Für Wildschweine werde ein Fütterungsverbot diskutiert. Im Bundesland Salzburg gibt laut Schwaiger drei größere Wildgehege.

Nur in Salzburg, Wien, NÖ und Burgenland erlaubt

Angefacht wurde die aktuelle Diskussion von den Tierschützern des VgT und dem Salzburger Unternehmer Maximilian Mayr-Melnhof, der bei Anthering (Flachgau) ein Gatter für Wildschweine betreibt. Beide Seiten haben sich nach einer Wildschweinjagd im Spätherbst mit einer Vielzahl von Anzeigen eingedeckt.

"Wir züchten keine Wildschweine, um sie zu jagen. Die Wildschweine vermehren sich in dem 500 Hektar großen Gatter von selbst. Es werden auch keine Wildschweine ausgesetzt", betonte Frank Diehl von der Mayr-Melnhof'schen Forstverwaltung gegenüber der APA. "Bei uns wird an zwei Tagen im Jahr bejagt, dabei handelt es sich in keiner Weise um Tierquälerei." Das Jagdrevier und die Jagden selbst würden von den Behörden ganzjährig überwacht und unterscheide sich nicht von vergleichbaren Jagden in nicht eingezäunten Gebieten.

Gatterjagden sind laut VgT noch in Salzburg, Wien, Niederösterreich und dem Burgenland erlaubt. VgT-Obmann Martin Balluch teilte am Donnerstag per Aussendung mit, dass sich der Verein ein bundesweites Verbot in den nächsten Monaten erhoffe.

(APA)

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