Baden bei Wien möchte Unesco-Weltkulturerbe werden

Römertherme Baden
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Während der Unesco-Weltkulturerbestatus in der Wiener Innenstadt wackelt, bewerben
sich elf europäische Kurorte gemeinsam um diesen Titel.

Einst badeten 25 Kilometer vor Wien die Römer in Schwefelquellen, später war Baden kaiserliche Sommerresidenz. Heute wirbt der niederösterreichische Kurort mit seinen Operettenpremieren, einem Casino, Heurigenlokalen, natürlich dem Kur- und Wellnessangebot - und künftig womöglich auch mit dem Unesco-Weltkulturerbestatus: Während dieser in der Wiener Innenstadt wegen eines Hochhausprojekts wackelt, könnte Baden schon bald in die prestigereiche Unesco-Liste aufgenommen werden. Gemeinsam mit zehn weiteren europäischen Kurorten bewirbt sich die Stadt nämlich am heutigen Dienstag offiziell um den Titel Unesco-Weltkulturerbe.

Die Bürgermeister und Unesco-Botschafter unterzeichnen am Dienstag in der tschechischen Botschaft in Paris den Antrag, heißt es in einer Mitteilung der bayerischen Kurstadt Bad Kissingen. Unter dem Titel "Great Spas of Europe" möchten die Städte auf die Tradition von Kurorten und ihre Bedeutung für Medizin und Tourismus hinweisen. Beteiligt sind neben der Biedermeierstadt die deutschen Kurorte Bad Kissingen, Baden-Baden und Bad Ems sowie Karlsbad, Marienbad und Franzensbad aus Tschechien, Spa (Belgien), Vichy (Frankreich), Montecatini Terme (Italien) und Bath (Großbritannien).

Sie alle hatten im 19. und frühen 20. Jahrhundert eine herausragende Bedeutung für Europas Kurgesellschaft. Bad Ischl hatte sich ebenfalls um den Weltkulturerbe-Titel bemüht, schied aber 2016 (unter anderem wegen mangelhafter Unterlagen) aus, als die Liste der "Great Spas of Europe" von 16 auf 11 Städte reduziert wurde, um die Erfolgschancen zu erhöhen.

Einzelne Kurorte scheiterten

Der tschechische Kurort Luhačovice, Spa und Wiesbaden hatten sich schon davor vergeblich um den Unesco-Status bemüht, die Anträge wurden aber nicht angenommen. Mit einem gemeinsamen Antrag hoffen die "Great Spas of Europe" nun auf bessere Chancen. Die Kriterien einer Unesco-Welterbestätte muss dabei dennoch jeder der Kurorte erfüllen. Die Organisation wird dann Gutachter in alle elf Kurorte entsenden. Entschieden wird über die Anträge auf der Unesco-Welterbekomiteesitzung im Sommer 2020.

(APA/Red.)

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