Mehrsprachiges Heft für den Schulunterricht

(c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)
  • Drucken

„Trio“ soll Potenziale der Schüler in drei Sprachen wecken. Texte und Übungen richten sich an die zweite bis sechste Schulstufe.

Wien. Wichtig fühlt sich ein Kind besonders dann, wenn es etwas macht, was andere Kinder nicht können. Etwa einen Artikel in seiner Erstsprache vorlesen und dann den Inhalt erklären. Genau zu diesem Zweck ist die Zeitschrift „Trio“ gemacht. Die Texte und Übungen darin richten sich an die zweite bis sechste Schulstufe – und sind auf Deutsch, Bosnisch/Kroatisch/Serbisch und Türkisch abgefasst.

Die Idee, einen mehrsprachigen Lehrstoff zu schaffen, kommt vom Journalisten Thomas Aistleitner, der seit 2006 „Trio“-Chefredakteur ist. „Sich in der eigenen Sprache im Unterricht zu präsentieren, ist etwas Schönes“, sagt Aistleitner. Und auch, den Kindern „das Gefühl zu geben, wie wichtig und vorteilhaft ihre Erstsprache ist“. Bei den Eltern mit migrantischen Wurzeln gibt es oft die verbreitete Meinung, dass das Kind nur Deutsch reden soll, um sich im deutschsprachigen Raum eine Zukunft zu schaffen. So steht oft die Muttersprache im Hintergrund. „Und das ist nicht nur kulturell, sondern auch ökonomisch falsch, weil die Erstsprache berufliche Stärke und Kompetenz bedeutet“, meint Aistleitner.

Gemeinsam Rätsel lösen

Mit „Trio“ sollen Kinder vor allem erkennen, wie wichtig ihre Muttersprache ist. Am spannendsten ist es, wenn man gemeinsam in der Klasse Rätsel löst – und das nur möglich ist, wenn in allen Sprachen vorgelesen wird. „Trio“ erscheint zweimal im Jahr und hat eine Auflage von 50.000 Exemplaren. Von Anfang an unterstützt das Unterrichtsministerium die Ausgabe dieses Lehrmaterials in Schulklassen, in denen die Mehrheit der Kinder nicht Deutsch als Muttersprache hat.

WEITERE INFORMATIONEN UNTER

www.trio.co.at

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.05.2012)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Integration

„Mehr Wertschätzung für Mehrsprachigkeit von Migranten“

Erziehungswissenschaftler Gombos fordert mehr Wertschätzung für sprachlichen Ressourcen von Migranten. Notwendig seien eine bessere Ausbildung der Kindergartenpädagogen und mehr Bewusstsein bei den Eltern.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.