Neue Studie: Österreichs Jugend ist "Alkohol-Europameister"

Symbolfoto: Junge Frau mit Alkohol
Symbolfoto: Junge Frau mit Alkoholwww.BilderBox.com (Www.bilderbox.com)
  • Drucken

Zwei Achterl Wein oder eine Dose Bier: Soviel trinkt ein heimischer Jugendlicher pro Tag im Durchschnitt. Das bedeutet im europäischen Vergleich die traurige Spitzenposition.

In Österreich, dem Land der Heurigen und der Bierzelte, trinken die Jugendlichen so viel wie sonst nirgendwo in Europa. Zu diesem alarmierenden Ergebnis kommt eine europaweite Studie, die nun von der Kinderklinik des AKH Wien vorgestellt wurde. Über 4000 junge Menschen in zehn verschiedenen Städten wurden dabei ein Jahr lang interviewt und untersucht. Das berichtete das ORF-Morgenjournal am Dienstag.

Im Durchschnitt nimmt laut der Studie jeder Jugendliche zwei Achtel Wein oder eine Dose Bier zu sich - und das jeden Tag. Professer Kurt Widhalm von der Universitäts-Kinderklinik meinte dazu im Morgenjournal: "Das ist sicher ganz besorgniserregend. Die Jugendlichen, die in dieser Studie untersucht wurden, waren zwischen 13 und sechzehneinhalb Jahre alt. Was sich vorher abspielt, ist nicht erfasst worden, aber in diesem Alter spielt der Alkoholkonsum ganz ohne Zweifel eine große Rolle."

Ein weiterer Besorgnis erregender Aspekt: Heimische Jugendliche naschen zu viel - täglich etwa eine halbe Tafel Schokolade. Diese Fehlernährung kann langfristig zu Übergewicht und Gefäßerkrankungen führen. Widhalm übte diesbezüglich auch Kritik am österreichischen Schulsystem: "Wir haben sehr wenige Turnstunden bei unseren Jugendlichen. Das schlägt sich wahrscheinlich auch darin nieder, dass die physische Fitness bei unseren Jugenldichen im unteren Bereich liegt und absolut verbesserungswürdig wäre."

Auch für Griechenland, Deutschland und Schweden brachte die Studie beunruhigende Resultate: Griechische Jugendliche sind führend beim Punkt Übergewicht, Deutsche sind trauriger Spitzenreiter bei zu hohem Blutdruck und ihre schwedischen Altersgenossen sind bei hohen Cholesterinwerten ganz vorne.

Die EU investierte in diese Untersuchung sechs Millionen Euro, in Österreich nahmen 13 Wiener Schulen daran teil.

(Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.