Klimakonferenz: Blockade gegen Kyoto-Verlängerung

Reuters
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Polen, Russland und die Ukraine sind gegen eine Verlängerung des Kyoto-Protokolls. Haupt-Streitpunkt ist der Handel mit Emissionsgutschriften.

Polen, Russland und die Ukraine blockieren beim UN-Klimagipfel in Doha eine Verlängerung des Kyoto-Protokolls. Wie die Deutsche Presseagentur am Samstag aus Verhandlungskreisen erfuhr, ist dem EU-Land Polen ein Passus zum Handel mit Emissionsgutschriften zu restriktiv - auch Russland und die Ukraine fordern weniger Beschränkungen beim Handel mit diesen Zertifikaten.

Diese Länder hatten wegen Wirtschaftseinbrüchen ihre Emissionen viel stärker reduziert als erwartet und sitzen nun auf überschüssigen Emissionsrechten - sogenannter "heißer Luft". Sie macht fast ein Drittel des globalen CO2-Ausstoßes 2011 aus. Damit könnte Handel getrieben werden, sodass sich Staaten von schärferen Reduktionsverpflichtungen zu Hause freikaufen können.

Ein Scheitern der Verlängerung des bisher einzigen international bindenden Abkommens zur Reduzierung des Ausstoßes von Treibhausgasen wäre ein herber Rückschlag - auch für das Ziel eines bis 2020 geplanten Weltklimavertrags. Neben den 27 EU-Staaten wollen sich noch weitere Länder zu einer Verlängerung bekennen. Polen hatte zuvor schon wegen seiner Kohlekraftwerke eine Anhebung der EU-Ziele für den Treibhausgasausstoß bis 2020 blockiert.

In Verhandlungskreisen war man aber zuversichtlich, das Problem noch lösen zu können. Nach zähen Verhandlungen hatte die katarische Konferenzleitung versucht, die Verlängerung des Kyoto-Protokolls im Hau-Ruck-Verfahren durchzuziehen - dann wurde aber der Widerstand Osteuropas bekannt.

(APA/dpa)

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