Unfall wie Fukushima würde Frankreich 430 Mrd. kosten

Das Akw Flamanville in der Normandie.
Das Akw Flamanville in der Normandie.(c) AP (PIERRE BERENGER)
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Im Falle einer Atomkatstrophe rechnet eine Studie mit 100.000 Atomflüchtlingen. Auch Nachbarländer wären betroffen.

Ein Atomunfall vom Ausmaß des Unglücks im japanischen Fukushima würde Frankreich einer staatlichen Studie zufolge rund 430 Milliarden Euro kosten. Selbst ein Unfall kleineren Ausmaßes würde immer noch Schäden in Höhe von etwa 120 Milliarden Euro zur Folge haben, ergab die am Mittwoch im Atomforschungszentrum Cadarache vorgestellte Untersuchung des französischen Instituts für Strahlenschutz und nukleare Sicherheit (IRSN). Die reinen Kosten der nuklearen Verseuchung machen demnach den kleineren Teil davon aus.

In den Reaktoren des japanischen Atomkraftwerk Fukushima Daiichi war es in Folge eines heftigen Erdbebens und eines Tsunamis am 11. März 2011 zu zwei Kernschmelzen gekommen. Es war das folgenschwerste Atomunglück seit dem Unfall von Tschernobyl 1986. Die Umgebung wurde weiträumig radioaktiv verstrahlt, zehntausende Einwohner mussten fliehen.

Verstrahlung und Imageschaden

In Frankreich würde ein vergleichbarer Unfall wohl etwa 100.000 Atomflüchtlinge verursachen, ergab die IRSN-Studie. Betroffen wären demnach etwa vier Departements sowie unter Umständen auch Nachbarländer Frankreichs. Allein der Kampf gegen die Verstrahlung der Umwelt würde laut Studie rund 110 Milliarden Euro kosten. Teuer würde zudem die Abschaltung weiterer Atomreaktoren in der Folge, der Umstieg auf andere Energien und der notwendige Stromimport. Hinzu kämen demnach zudem "Imageschäden" etwa für französische Agrarprodukte und den Tourismus, die sich auf 160 Milliarden Euro beliefen.

(APA/AFP)

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