Fukushima: Tepco soll erneut gelogen haben

Das havarierte Akw Fukushima.
Das havarierte Akw Fukushima.(c) REUTERS (KIM KYUNG HOON)
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Ein staatliches Team hätte prüfen sollen, ob schon das Erdbeben den Schaden ausgelöst hatte. Eine Kontrolle soll der Akw-Betreiber mittels Lüge abgewendet haben.

Neue Vorwürfe gegen den Betreiber des havarierten Atomkraftwerks Fukushima: Tepco habe im vergangenen Jahr durch eine Lüge verhindert, dass ein vom Parlament bestimmtes Expertenteam im Inneren des Gebäudes von Reaktor Nummer 1 beschädigte Sicherheitsausrüstungen untersucht, sagte ein Mitglied des Gremiums am Donnerstag nach Medienberichten aus. Tepco habe damals erklärt, das Innere des verstrahlten Reaktorgebäudes läge in "vollkommener Dunkelheit", weswegen ein Betreten zu gefährlich sei, sagte der Wissenschaftsjournalist Mitsuhiko Tanaka. In Wirklichkeit sei aber Sonnenlicht eingedrungen. Außerdem seien Quecksilberlampen installiert gewesen.

Das Expertenteam wollte im vergangenen Februar herausfinden, ob bereits das Erdbeben vom 11. März 2011 wichtige Geräte zur Sicherung des Reaktorgebäudes beschädigt hatte, noch bevor der Tsunami das Atomkraftwerk verwüstete und es zum GAU kam, wie die Nachrichtenagentur Kyodo meldete. Doch die Untersuchungen seien von Tepco mit falschen Erklärungen "blockiert" worden, sagte Tanaka. Tepco wies den Vorwurf der Lüge laut Kyodo zurück. Es handele sich vielmehr um einen Fehler bei der Erklärung der gefährlichen Lage.

Was war schuld?

Tepco behauptet, nicht das Erdbeben, sondern allein der Tsunami habe zu der Katastrophe geführt. Dem Atomkraftwerksbetreiber war schon früher vorgeworfen worden, nur unzureichend über die Lage in der Ruine informiert zu haben. Nach Angaben der Regierung ist das Gebäude inzwischen unter Kontrolle. Es muss aber weiter Wasser zur Kühlung der Reaktoren eingepumpt werden. Noch immer müssen Tausende Anrainer wegen der Verstrahlung in Behelfsunterkünften hausen.

(APA/dpa)

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