Erster US-Bundesstaat will Plastiksackerl verbieten

Das Verbot gilt am Juli 2015 für Lebensmittelhändler und Apotheken.
Das Verbot gilt am Juli 2015 für Lebensmittelhändler und Apotheken.(c) REUTERS (KIMBERLY WHITE)
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In Kalifornien soll es als erster US-Bundesstaat ab kommenden Juli keine kostenlosen Einweg-Plastiksackerl mehr geben. Hersteller drohen bereits mit Stellenstreichungen.

Kalifornien wird als erster US-Bundesstaat kostenlose Einweg-Plastiksackerl verbieten. Gouverneur Jerry Brown sagte am Donnerstag in einer Fernsehdebatte mit seinem Herausforderer, dem Republikaner Neel Kashkari, er werde das vom kalifornischen Parlament bereits gebilligte Verbot bis Ende September unterzeichnen. Damit kann das Verbot in Kraft treten.

Ab Juli kommenden Jahres dürften dann Lebensmittelhändler und Apotheken nicht mehr kostenlose Einweg-Plastiktüten verteilen, ab Juli 2016 würde das Verbot auch für Supermärkte und Alkoholgeschäfte gelten. Brown begründete das geplante Verbot damit, dass bereits rund 50 kleine und große Städte in Kalifornien es eingeführt haben, darunter Los Angeles und San Francisco. "Das sorgt für eine Menge Verwirrung", sagte er laut "Los Angeles Times" in der Debatte.

Republikaner lehnen Verbot ab

Das Verbot sei ein Kompromiss: Berücksichtigt werde auf der einen Seite der Umweltschutz, auf der anderen die Interessen der Einzelhändler. Sie dürfen auch weiterhin Sackerl ausgeben, allerdings nur welche aus Papier oder wiederverwertbarem Material und gegen eine Gebühr von zehn US-Cent (knapp acht Euro-Cent).

Die Republikaner sind strikt gegen ein Plastiksackerl-Verbot - damit mische sich die Regierung in die Geschäfte kleiner und mittlerer Unternehmen ein. Hersteller drohten bereits mit Stellenstreichungen. Kandidat Kashkari sagte in der Debatte, er werde das Verbot niemals unterzeichnen: "Keine Chance." Für ihn wollen jüngsten Umfragen zufolge Anfang November 34 Prozent der Kalifornier stimmen - für Brown 50 Prozent.

(APA/AFP)

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