Great Barrier Reef kommt nicht auf die Rote Liste

Das Great Barrier Reef vor der Ostküste Australien landet vorerst nicht auf der Liste der gefährdeten Weltnaturstätten.
Das Great Barrier Reef vor der Ostküste Australien landet vorerst nicht auf der Liste der gefährdeten Weltnaturstätten.(c) REUTERS
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Das Welterbe-Kommittee will Australien unter Druck setzen, das Riff besser zu schützen. Bis Ende 2016 soll die Regierung einen Bericht vorlegen.

Das Great Barrier Reef kommt vorerst nicht auf die Rote Liste gefährdeter Weltnaturstätten. Allerdings forderte das UNESCO-Welterbekomitee die australische Regierung auf, bis Dezember 2016 einen Bericht vorzulegen.

Darin müssten Anstrengungen zum Schutz des weltgrößten Korallenriffs nachgewiesen werden. Das Riff hat in den vergangenen 30 Jahren etwa die Hälfte seiner Korallendecke eingebüßt.

"Wir haben einen kraftvollen Entschluss gefasst - einstimmig", sagte die Vorsitzende des Komitees, die deutsche Staatsministerin Maria Böhmer am Mittwoch in Bonn. Australien habe auf die frühere Kritik der UNESCO in überzeugender Weise reagiert. Allerdings müsse das Land seine Schutzpläne jetzt auch weiter umsetzen.

Australien steht unter intensiver Beobachtung der UNESCO.  "Wenn das Komitee den Entwurf so beschließt, kann Australien und auch wir zufrieden sein", hatte die deutsche Meeresexpertin von Greenpeace, Sandra Schöttner, vor dem Entschluss gesagt. Sie gebe dem Riff keine weiteren 30 Jahre, wenn sich nicht sofort etwas ändere.

"Australische Regierung unter Druck"

Schöttner meinte: "Die australische Regierung ist auf jeden Fall unter Druck." Australien ist mit einer großen Delegation unter Leitung von Umweltminister Greg Hunt nach Bonn gereist.

Das weltgrößte Korallenriff wird durch die Erwärmung der Meere, die Verschmutzung des Wassers durch Einleitungen aus australischen Flüssen und durch Kohlebergbau an der Küste bedroht. Die australische Regierung will die Kohleindustrie noch ausbauen und braucht dafür neue Häfen. Das Ausbaggern und der steigende Schiffsverkehr würden das Riff nach Einschätzung von Experten massiv belasten.

Das Great Barrier Reef besteht aus rund 3000 einzelnen Riffen und 900 Inseln und zieht sich über 2300 Kilometer entlang der Ostküste Australiens. Das Riff ist eine der größten Touristenattraktionen des Landes. Seit 1981 gehört es zum Weltnaturerbe.

(APA/dpa)

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