Club of Rome präsentiert neuen Wachstumsreport

Symbolbild: Die Erde auf einer Aufnahme der Nasa aus dem Jahr 1972
Symbolbild: Die Erde auf einer Aufnahme der Nasa aus dem Jahr 1972(c) AP (Anonymous)
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Die "globale Vorhersage" befasst sich mit der Frage, ob die Menschen auf einen umweltfreundlicheren Pfad umschwenken können, bevor es zu spät ist.

Der Club of Rome präsentierte 40 Jahre nach dem Bericht "Die Grenzen des Wachstums" am Montag seinen neuen Ausblick auf die kommenden vier Jahrzehnte. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob die Menschheit auf einen umweltfreundlicheren Pfad umschwenken kann, bevor es zu spät ist. Der Bericht "2052: A Global Forecast for the Next Forty Years" (2052: Eine globale Vorhersage für die nächsten 40 Jahre) wurde in Rotterdam vorgestellt.

Die Studie beleuchtet, wie stark die Bevölkerung noch ansteigen wird. Weitere Fragen sind, ob die Erde die zunehmende Bevölkerung versorgen kann sowie welche Nationen aufsteigen und welche zu den Verlierern zählen werden.

Die Thesen der Studie

Die Studie kommt im Vorfeld des UN-Gipfels für Nachhaltigkeit Rio+20 heraus und soll laut der Nachrichtenagentur dpa folgende Thesen behinhalten:

  • Die Weltbevölkerung wird kurz nach 2040 bei 8,1 Milliarden Menschen ihren Höchststand erreichen und dann zurückgehen.
  • Das weltweite Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird langsamer als erwartet steigen. Um das Jahr 2050 wird das weltweite BIP 2,2 Mal größer sein als heute.
  • Der Produktivitätszuwachs wird geringer ausfallen als in der Vergangenheit, weil viele Volkswirtschaften ihr Entwicklungspotenzial ausgeschöpft haben und weil soziale Verteilungskämpfe und extreme Wetterbedingungen zunehmen werden.
  • Das Ausbleiben von engagierten und konsequenten Reaktionen der Menschheit in der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts wird die Welt in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts auf einen gefährlichen Pfad der sich selbst verstärkenden globalen Erwärmung bringen.
  • Verlieren wird überraschenderweise die aktuelle globale Elite, besonders die USA (...). China wird der Gewinner sein. ... Alle - und besonders die Armen - leben in einer zunehmend chaotischen und klimageschädigten Welt.

In den neuen Report flossen neben Statistiken auch Beiträge dutzender renommierter Wirtschafts- und Zukunftsforscher sowie Naturwissenschaftler ein.

100 Persönlichkeiten aus mehr als 30 Ländern

Der Hauptautor Jorgen Randers (66) ist Professor an der Norwegian Business School in Oslo. Anfang der 1970er Jahre arbeitete Randers bereits in dem Forscherteam am Massachusetts Institute of Technology mit, das die "Die Grenzen des Wachstum" verfasst hat.

Der "Club of Rome" setzt sich aus rund 100 Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft, Kultur und Wirtschaft aus mehr als 30 Ländern zusammen. Ziel der gemeinnützigen Organisation ist es, das Bewusstsein für die komplexen Probleme der Erde zu schaffen und mögliche Lösungen zu fördern.

Mit ihren Projekten und Veröffentlichungen versucht sie, Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft etwa auf die zunehmende Armut in den Entwicklungsländern, das rasante Bevölkerungswachstum und die globalen Umweltprobleme aufmerksam zu machen.

40 Jahre "Die Grenzen des Wachstums"

Der Club wurde 1968 auf Initiative des italienischen Industriellen Aurelio Peccei (1908-1984) und des schottischen Wissenschaftlers Alexander King (1909-2007) in Rom gegründet.

Aufsehen erregte er 1972 mit dem Bericht "Die Grenzen des Wachstums". Das Werk rief die Knappheit der Rohstoffe ins Bewusstsein und löste eine weltweite Debatte aus. Der Club warnte davor, dass die absoluten Wachstumsgrenzen der Erde in den nächsten 100 Jahren erreicht werden könnten.

Der Forscherverbund hatte zwar einige Rohstoffvorräte der Erde unterschätzt. Doch auch 40 Jahre nach der Veröffentlichung scheinen viele Kernthesen weiterhin gültig zu sein.

(Ag.)

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