Der zweite Block des tschechischen Atomkraftwerks hat die Lizenz für weitere zehn Jahre bekommen. Lehren aus Fukushima und Stresstests seien berücksichtigt worden.
Der zweite Block des südböhmischen Atomkraftwerkes Temelin hat die Lizenz für weitere zehn Betriebsjahre von der tschechischen Atombehörde (SUJB) erhalten. Dies bestätigte der Sprecher von Temelin Marek Svitak in einer Presseaussendung. Bereits vor zwei Jahren hatte auch der Block 1 die Lizenz bekommen.
Laut der SUJB-Chefin Dana Drabova hat der Block 2 Temelins alle Bedingungen für die Fortsetzung seines Betriebes erfüllt. "Vor der Erteilung der Lizenz beurteilen wir, ob das Kraftwerk alle Voraussetzungen dafür hat, dass es sicher weitere zehn Jahre betrieben werden kann", sagte Drabova. Die staatliche Aufsicht habe auch die Lehre aus der Havarie im japanischen Atomkraftwerk Fukushima sowie die aus den Stresstests Temelins hervorgegangenen Empfehlungen berücksichtigt.
Lebenszeit von 30 Jahren oder länger
Der Direktor Temelins Milos Stepanovsky sagte, das Kraftwerk werde kontinuierlich modernisiert. "Jährlich investieren wir hunderte Millionen Kronen (1 Euro = 25,7 Kronen) in die Verbesserung der Anlagen", sagte er. "Das Temelin Projekt sieht eine Lebenszeit von mindestens weiteren 30 Jahren vor. Wir rechnen aber mit einem längeren Betrieb. Ausschlaggebend wird der Zustand des Druckbehälters sein. Alles andere kann man modernisieren", so Stepanovsky.
Der zweite Block Temelins war 2002 in Betrieb genommen worden, der erste zwei Jahre früher. Zur Zeit wird der Ausbau des Kraftwerkes geplant. Zwei zusätzliche Reaktoren sollen bis 2025 gebaut werden. Entsprechende Ausschreibungen sowie eine Umweltverträglichkeitsprüfung laufen bereits.
(APA)