Großbrand in Baden: Mehrere Millionen Euro Schaden

Grossbrand wuetete Innenstadt Baden
Grossbrand wuetete Innenstadt Baden(c) APA/ANDREAS PESSENLEHNER (ANDREAS PESSENLEHNER)
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Vier Dachstühle brannten ab, 14 Personen erlitten Rauchgasvergiftungen. Die Brandursache ist unklar. Brandstiftung sei nicht anzunehmen, so die Ermittler.

Fast sechs Stunden lang haben in der Nacht auf Montag 270 Mann von 17 Feuerwehren einen Großbrand in der Innenstadt von Baden bei Wien bekämpft. Vier Dachstühle mehrgeschoßiger Wohnhäuser wurden ein Raub der Flammen. 14 Personen, unter ihnen fünf Helfer der Löschtrupps, erlitten Rauchgasvergiftungen.

Die Ursache für den Großbrand ist vorerst ungeklärt. Die Untersuchungen des Bundes- und Landeskriminalamtes seien "sehr umfangreich", sagte Chefinspektor Erich Rosenbaum vom LKA. Brandstiftung sei nicht anzunehmen. Beim entstandenen Schaden müsse von mehrere Millionen Euro ausgegangen werden.

Laut Feuerwehr-Einsatzleiter Gerald Peter gab es um 22.38 Uhr den Alarm. Der Dachstuhl des Hauses Renngasse 7 stand in Vollbrand. Durch starken Wind griffen die Flammen binnen kürzester Zeit auf drei weitere Dachstühle angrenzender Objekte - in der Renngasse 5 und in der Beethovengasse - über.

Bewohner wollten nicht ins Freie flüchten

Trotz permanenter Aufforderung, ihre Wohnungen zu verlassen, weigerten sich manche Bewohner ins Freie zu flüchten, berichtet das Landesfeuerwehrkommando. Erst nachdem dichter Rauch ins Gebäude eingedrungen war, hätten sie den Ernst der Lage erkannt - im letzten Augenblick. Sieben Personen mussten über Feuerwehrleitern gerettet werden.

Um eine großflächige Ausbreitung des Brandes in der Badener Innenstadt zu verhindern, setzte die Feuerwehr auch drei Hubrettungsgeräte ein. Die Flammen wurden so aus 30 Metern Höhe bekämpft. Gleichzeitig unternahmen Atemschutztrupps umfassende Innenangriffe.

Auch wegen der verwinkelten Anordnung der Mehrparteienhäuser war die Brandbekämpfung eine große Herausforderung, hieß es seitens der Feuerwehr. Es war nicht möglich, gegen die Flammen überall mit Hubrettungsgeräten vorzugehen. In engen Innenhöfen konnten die Einsatzfahrzeuge nicht aufgestellt werden.

Ermittlungen zur Ursache angelaufen

"Brand aus" gab es laut Landesfeuerwehrkommando erst um 4.30 Uhr. Zehn Personen wurden laut Landeskliniken-Holding ins Klinikum Baden eingeliefert. Drei waren am Montag noch in stationärer Behandlung. Vier weitere Patienten wurden in Mödling ambulant behandelt. Mehrere Bewohner der vom Brand betroffenen Objekte mussten noch in der Nacht in Hotels untergebracht werden.

Betroffene bekommen Ersatzwohnungen

Der Großbrand sei die "größte Katastrophe der vergangenen Jahrzehnte im innerstädtischen Bereich", so Bürgermeister Kurt Staska (ÖVP), der unverzüglich eine Krisensitzung einberief.

In der Krisensitzung ging es u.a. darum, den Opfern so rasch wie möglich effiziente Hilfe zukommen zu lassen. "Jene Menschen, die in einem Gebäude der Immobilien Baden GmbH wohnhaft waren, werden von der Stadt sofort Ersatzwohnungen zur Verfügung gestellt bekommen", teilte das Rathaus mit. Außerdem wurde unter der Telefonnummer 02252/400-442 eine Hotline (8.00 bis 16.00 Uhr) für die Betroffenen eingerichtet. Außerhalb dieser Zeit erteilt die Stadtpolizei unter 02252/400-0 Auskunft.

(APA)

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