Im ersten Halbjahr 2012 gab es um drei Prozent mehr Anzeigen als im Vergleichszeitraum 2011. Laut der aktuellen Kriminalstatistik des Innenministeriums stiegen besonders Betrugs- Gewalt- und IT-Delikte.
Wien/Stög. 257.486 Anzeigen wurden im ersten Halbjahr 2012 in Österreich erfasst. Das ist ein Plus von knapp drei Prozent gegenüber den ersten sechs Monaten 2011. Laut der aktuellen, am Montag veröffentlichten Kriminalstatistik des Innenministeriums stiegen besonders Betrugs- Gewalt- und IT-Delikte. So wurden von Jänner bis Ende Juni allein 4293 Kriminalitätsdelikte mit Bezug zum Internet angezeigt – doppelt so viele wie im Vergleichszeitraum 2011. Unter anderem stieg die Zahl der Anzeigen beim sogenannten Phishing (Ausspähen vertraulicher Daten von Internetbenutzern) gleich um 328 Prozent auf 193.
Es gab aber auch eine Zunahme bei den Gewaltdelikten: Bis Ende Juni wurden 21.821Fälle angezeigt – das sind um knapp 1500 mehr als im ersten Halbjahr 2011.
Wien: Mehr Überfälle
Eine leichte Entspannung zeigte sich hingegen bei der Einbruchskriminalität: 8260 Anzeigen wurden im ersten Halbjahr 2012 von der Polizei registriert, ein Minus von 0,6 Prozent. Etwas prägnanter ist der Rückgang bei den Autodiebstählen: 2020 Fahrzeuge wurden bis Ende Juni gestohlen, um 361 weniger als von Jänner bis Juni 2011.
In Wien weist die Halbjahresstatistik ein Plus von 3,5 Prozent auf. Die Zahl der Überfälle auf Banken und Postämter stieg im Vergleichszeitraum 2011/2012 von 14 auf 22. Ansonsten hat die Wiener Polizei vermehrt mit Betrug und Sachbeschädigungen zu kämpfen. Die Zahl der Tötungsdelikte sank um zwei auf acht – alle wurden geklärt.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.07.2012)