Nach Überfall auf Juwelier: Passant hilft bei Festnahme

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Drei Täter attackieren einen Geschäftsmann. Es war Überfall Nummer 17 seit Jahresbeginn. Mit zwei Komplizen war der Verdächtige kurz nach zehn Uhr in das Geschäft des Juweliers eingedrungen.

Wien/Stög. Teilerfolg für die Wiener Polizei am Mittwochvormittag: Nach dem Überfall auf einen Juwelier in der Hernalser Hauptstraße ist einer der drei Täter in Haft. Bei dem Verdächtigen handelt es sich um einen 20-jährigen Mann aus Serbien. Da die berüchtigte, auf Juweliere spezialisierte „Pink Panther“-Bande besonders in Serbien ihre Leute rekrutiert, hoffen die Ermittler jetzt auf Aussagen des Mannes. Ob er spricht – beziehungsweise ob er überhaupt der weltweit operierenden Bande angehört –, war vorerst aber unklar.

Mit zwei Komplizen war der Verdächtige kurz nach zehn Uhr in das Geschäft des Juweliers eingedrungen. Sie bedrohten den Inhaber, der allein im Geschäft war, mit einer Waffe. Ein Täter schlug auf den Juwelier ein, der zweite zerstörte mit einer Axt das Glas der Vitrinen, der dritte Mann nahm die Wertgegenstände an sich. Als die Männer aus dem Geschäft stürmten, hielt ein Passant, der Hilferufe gehört hatte, einen der Männer fest. Zwar konnte sich dieser nach einer Rangelei losreißen, die Polizei stellte ihn aber kurze Zeit später in der Nähe des Tatortes. Die Beute hatte er nicht bei sich.

Der Juwelier wurde bei dem Überfall am Kopf verletzt und in ein Krankenhaus eingeliefert. Laut Polizei existieren Videoaufzeichnungen des Überfalls. Die Aufnahmen wurden am Mittwoch ebenso überprüft wie ein in der Nähe des Tatortes sichergestellter verdächtiger Pkw.

Täter verwenden häufig Äxte

Der Juwelier in Hernals war bereits das 17.Opfer eines derartigen Überfalls in Wien seit Anfang des Jahres. Allein im Juli wurden bereits vier Juwelierüberfälle begangen. Täter, die mit Äxten Vitrinen einschlagen, waren schon am 2.Juli in der Mariahilfer Straße sowie im Februar und Mai im dritten Bezirk am Werk. Für Hinweise, die zur Klärung dieser Überfälle auf Juweliere führen, hat das Innenministerium Mitte Juli eine Belohnung von 20.000 Euro ausgesetzt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.07.2012)

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