Bahnfahrer wünschen sich Einheits-Tickets

Bahnfahrer wuenschen sich EinheitsTickets
Bahnfahrer wuenschen sich EinheitsTickets(c) APA(ERICH NÄHRER/ÖBB)
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Laut einer Umfrage des Verkehrsclubs ist die Mehrheit der Fahrgäste der Meinung, dass sich die Bahnen verbessert haben. Acht von zehn Bahnfahrern wünschen einen bundesweiten Taktfahrplan.

Österreichs Bahnkunden wünschen sich einheitliche Tickets und Fahrpläne. Dies ist die Kernaussage einer Umfrage des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) unter 15.000 heimischen Öffi-Benützern. Was die Zufriedenheit betrifft, so ist diese deutlich gestiegen. Jeder zweite Fahrgast hat heute eine bessere Meinung über Österreichs Bahnen als noch vor einem Jahr.

"Österreichs Bahnen sind besser als ihr Image. Die Mehrheit der Fahrgäste ist der Meinung, dass sich die Bahnen in den vergangenen zwölf Monaten verbessert haben. Gleichzeitig äußern viele Fahrgäste den Wunsch nach mehr Verbindungen und einem dichten Bahnnetz", fasste VCÖ-Sprecher Christian Gratzer am Donnerstag die Ergebnisse zusammen. Befragt wurden 15.180 Passagiere in den Zügen von acht Bahnunternehmen (Graz-Köflacher Bahn, Montafonerbahn, ÖBB, Pinzgaubahn, Salzburger Lokalbahn, Stern & Hafferl, Westbahn, Zillertalbahn).

Bahn-Test im Detail

Zwei Drittel der Fahrgäste sind mit der Pünktlichkeit der Züge und dem Angebot an Zugverbindungen zufrieden (Note Sehr Gut bzw. Gut). Jeder vierte Fahrgast vergab dafür ein Befriedigend. Am besten bewertet wurde das Zugpersonal - Note 1,8. Angetan zeigten sich Kunden auch von der Sauberkeit des Sitzplatzes (Note 1,9). Das Sitzplatzangebot erhielt die Note 2,1, das Funktionieren der Klimaanlagen die Note 2,2. Schlecht bewertet wurden Angebot und Service bei Speis und Trank (3,0), die WC-Anlagen (2,9) sowie die mangelnde Möglichkeit der Fahrradmitnahme (Note 2,8).

Acht von zehn Fahrgästen wünschen sich die Einführung eines einheitlichen Öffi-Tickets für ganz Österreich sowie einen bundesweiten Taktfahrplan mit regelmäßigen Verbindungen. 63 Prozent treten für die Einführung eines elektronischen Fahrkartensystems ein.

Beim Bahnfahren selbst waren den Fahrgästen funktionierende Anschlüsse bei Bus und Bahn am wichtigsten. 61 Prozent fanden häufige und pünktliche Zugverbindungen sehr wichtig, 59 Prozent wollen am Abend häufigere Zugverbindungen. Jeder dritte Fahrgast erwartete sich einen guten Empfang für Mobiltelefon und Internet, jeder 16. Fahrgast möchte Carsharing-Standorte an Bahnhöfen.

Generationenkonflikt

"Die älteren Bahnfahrer erinnern sich an die Bahnen vor 30, 40 Jahren und registrieren Qualitätsverbesserungen stärker. Die jungen Fahrgäste sind von Anfang an höheren Komfort gewohnt. Jedenfalls haben die Bahnen bei den unter 30-Jährigen ein Imageproblem. Die Bahnen sollten daher auf die Anliegen und Bedürfnisse der jungen Bahnfahrer stärker als bisher eingehen. Immerhin sind das die Fahrgäste der Zukunft", so Gratzer.

Das Fazit der Umfrage: "Österreichs Fahrgäste wollen mehr Bahn, auch in den Regionen. In Zeiten steigender Erdölpreise ist ein dichtes Bahnnetz unverzichtbar. Entsprechend sind die Bahnnetze auszubauen und die Regionalbahnen zu modernisieren." Untermauert wurde dies durch die Forderung einer "Pendler-Milliarde", mit der durch die Schaffung zusätzlicher Kapazitäten und Verbindungen mehr Bahnbenützern der Umstieg vom Auto auf die Bahn ermöglicht wird.

(APA)

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