Gruß vom Winter: Bis zu 40 Zentimeter Neuschnee

Archivbild vom ersten Schnee in 1200 Metern Höhe Mitte September.
Archivbild vom ersten Schnee in 1200 Metern Höhe Mitte September.(c) APA/Dietmar Mathis
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Zahlreiche Verkehrsverbindungen auf höher gelegenen Straßen waren beeinträchtigt. Die Ennstal-Bahnhstrecke musste gesperrt werden.

Der Winter hat in der Nacht auf Dienstag im Süden und Westen Österreichs erstmals laut angeklopft: In Radstadt (Pongau) und Krimml (Pinzgau) lag in der Früh eine acht Zentimeter dicke Schneedecke, in Obertauern und auf dem Sonnblick wurden jeweils 42 Zentimeter Neuschnee gemessen, berichtete Alexander Ohms von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) Salzburg. Auch in Tirol und Kärnten fiel der Schnee bis in tiefere Lagen. Der Wintereinbruch führte teilweise zu Verkehrsbehinderungen. In den nächsten Tagen werden die Temperaturen wieder deutlich steigen.

Massiv vom Schnne betroffen war die Tauernautobahn bei Flachauwinkel: Beim Nordportal des Tauerntunnels fielen während der Nacht 35 Zentimeter Schnee. Immer wieder kam es zu Behinderungen, weil Fahrzeuge ohne Winterausrüstung hängen geblieben waren. Kurz nach 20 und gegen 23.30 Uhr ereigneten sich auch Unfälle mit Sachschaden, weshalb die Tauernautobahn für kurze Zeit gesperrt werden musste.

Hängengebliebene Pkw

Nichts geht mehr, hieß es auch auf der Rauriser Landesstraße. Dort waren ab 19 Uhr über 40 Autos bei einem Anstieg wegen fehlender Winterausrüstung hängen geblieben, weshalb die Straße total blockiert war. Die Feuerwehr schleppte die Fahrzeuge ab. Erst nach drei Stunden konnte die Straße wieder freigegeben werden.

Die Großglockner Hochalpenstraße musste gesperrt werden, und auch die Katschberg Bundesstraße B95 war im Bereich des Katschbergs wegen umgestürzter Bäume nicht befahrbar; die Sperre sollte mindestens bis 12 Uhr dauern. Auf zahlreichen höher gelegenen Straßen herrschte vorübergehend Kettenpflicht.

Ennstal-Bahnstrecke gesperrt

Aufgrund von Bäumen, die aufgrund des gefallenen Neuschnees auf die Strecke zu fallen drohten, ist Dienstagfrüh die Bahnstrecke durch das Ennstal gesperrt worden. Laut ÖBB wurde ein Schienenersatzverkehr zwischen Gröbming und Eben im Pongau eingerichtet, zunächst waren unter anderem zwei Schnellzüge betroffen.

Wie Sprecher Christoph Posch sagte, rechnete man mit einer Freigabe der Strecke für die Mittagsstunden. In der Obersteiermark waren in der Nacht auf Dienstag und Dienstagvormittag rund zehn Zentimeter Neuschnee gefallen. Gröbere Verkehrsbehinderungen auf den Hauptverkehrsstraßen wurden nicht gemeldet.

Schnee in Tirol

Bis zu 40 Zentimeter Neuschnee wurde in der Nacht auf Dienstag auch in den Stubaier Alpen gemessen. Am Brenner gab es 38 Zentimeter, im Raum Seefeld waren es immerhin 15 Zentimeter. Donnerstag und Freitag sollte die Nullgradgrenze wieder auf über 3500 Meter steigen.

Keine Probleme verursachte der Schnee im Tiroler Straßenverkehr. Laut Verkehrsabteilung der Polizei gab es Kettenpflicht auf der Deferegger Landesstraße, am Stallersattel sowie am Arlberg zwischen Langen und St. Anton. Die Verbindung über das Timmelsjoch im Hinteren Ötztal blieb weiter gesperrt.

Murenabgänge in Kärnten

Aufgrund der Schneefälle und einiger umgestürzter Bäume ist am Dienstag die Katschberg-Bundesstraße zwischen Rennweg (Bezirk Spittal, Kärnten) und St. Michael im Lungau (Bezirk Tamsweg, Salzburg) auf unbestimmte Dauer gesperrt worden. Auch in anderen Gemeinden Kärntens kam es durch die Niederschläge zu Verkehrsbehinderungen. In Krems (Bezirk Spittal) kam es zu mehreren Murenabgängen. Laut Polizei mussten die Aufräumarbeiten am Dienstagvormittag wegen der Gefahr neuerlicher Rutschungen abgebrochen werden.

Personen wurden bei den Murenabgängen nicht verletzt. Allerdings wurde ein Wohnhaus in Mitleidenschaft gezogen. Eine Gemeindestraße wurde abschnittsweise verschüttet und unpassierbar gemacht. Laut ORF Kärnten waren dadurch 200 Menschen von der Außenwelt abgeschnitten. In einigen weiteren Kärntner Gemeinden mussten Straßen wegen Überflutungen gesperrt werden.

Altweibersommer naht

"Der Spuk dauert aber nicht lange. Morgen gibt es wieder Föhn, und wir erwarten einen Temperaturanstieg um 20 Grad", sagte Meteorologe Ohms. Am Freitag soll die Quecksilbersäule in 2000 Metern Seehöhe bereits wieder auf plus 18 Grad klettern, "das sind Temperaturen wie im Sommer". Ein derartiger Kaltluftvorstoß mit Schnee bis in die Täler ist Mitte Oktober nach Angaben des Meteorologen völlig normal, "mitunter liegen um diese Jahreszeit auch schon 20 Zentimeter Schnee in den Tälern".

(APA)

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