Koalition nach IKG-Wahl

Ariel Muzicant
Ariel Muzicant(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Zehn Listen treten bei der Wahl an. Die Bucharen könnten die Königsmacher werden. Neu sind die Listen „Chaj“ des Psychoanalytikers und Beraters Martin Engelberg und die „Initiative Respekt“.

Wien/Red. Die Israelitische Kultusgemeinde wählt – und auffallend war die bisher hohe Wahlbeteiligung, wie Beobachter sagen (rund 5400 Mitglieder sind wahlberechtigt). Die Liste „Atid“ des früheren IKG-Präsidenten Ariel Muzicant, der auch der derzeitige Präsident Oskar Deutsch angehört, muss mit neun anderen Listen um die Gunst der Wähler buhlen.

Deutsch ist Spitzenkandidat von Atid. Neu sind die Listen „Chaj“ des Psychoanalytikers und Beraters Martin Engelberg – er schreibt auch eine Kolumne für die „Presse“ – und die „Initiative Respekt“, die unter anderem von Patricia Kahane ins Leben gerufen und von der Journalistin Sonja Feiger angeführt wird. Feiger ist auch die einzige weibliche Spitzenkandidatin. Josef Sarikov ist Spitzenkandidat der Liste „Sephardim – Bucharische Liste“, die laut Beobachtern sehr gut abschneiden dürfte. Im Vorfeld wurde spekuliert, dass Atid und die Bucharen, deren Wurzeln in Zentralasien liegen, über eine mögliche Koalition Gespräche geführt haben. Sarikov meinte zur „Wiener Zeitung“: „Im aktuellen Wahlkampf laufen uns die anderen nach.“

Zur Wahl steht auch der „Bund sozialdemokratischer Juden – Avoda“, eine Liste, die bereits vor 1938 existiert hat. Derzeit verfügt der Bund über zwei Mandate. Insgesamt gibt es 24 Mandate zu verteilen, bei der Wahl 2007 erreichte die Atid mit 41,2 Prozent zehn Sitze.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.11.2012)

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